Seniorenkarte, bezahlbares Wohnen
Neue Seniorenvertreter stellen ihre Ziele vor
RODENKIRCHEN - (sb). „Wir haben als Team schon gut zusammen gefunden“, freute
sich Gerhard Haider, Sprecher der neuen Seniorenvertretung (SV). Das
war auch beim Pressegespräch zu spüren, zu dem die „Neuen“
eingeladen hatten. Im Januar starteten Anne Merkenich aus Rondorf,
Bernd Tillmann-Gehrken aus Weiß, Richard Majewski aus Rodenkirchen,
Christiane Köhler aus Zollstock und Gerhard Haider aus Hochkirchen
offiziell ihre Arbeit. Die beiden letzteren waren auch schon in der
vorherigen SV aktiv.
„Unser Hauptanliegen ist es, die Interessen unserer Seniorinnen und
Senioren in der Kölner Lokalpolitik sowie bei sozialen und
kirchlichen Einrichtungen zu vertreten und durchzusetzen“, sagte
Haider. Ein wichtiges Ziel der SV ist die bessere Anbindung an den
öffentlichen Nahverkehr. „Randgebiete, zum Beispiel Immendorf und
Godorf, sind ziemlich abgeschnitten. Da gehört in der
Stadtentwicklung etwas getan“, betonte Haider. Außerdem sei Bus-
und Straßenbahnfahren für die Senioren häufig zu teuer, meinte
Majewski. „Wir stellen uns eine Seniorenkarte für alle Rentner vor,
mit einem günstigen Tarif. In anderen Städten wie in Wien gibt es so
etwas längst“, schilderte er. Ganz wichtig ist den
Seniorenvertretern mehr Mitsprachrecht. Dafür wollen sie sich mit
Nachdruck einsetzen. Wie zum Beispiel im Fall der
Seniorenkoordinatoren, die die Stadt ab Januar in den Bezirken
einsetzen wollte – ohne die Seniorenvertreter in das neue Konzept
miteinbezogen zu haben. Dagegen wehren sich die SVs. „Wir haben
schließlich durch unsere langjährige Arbeit viele Säulen im Bezirk
und sind durch die Bevölkerung gewählt“, erklärte Köhler. Das
Thema laufe derzeit durch alle Bezirksvertretungen, wenn nur eine
davon sich gegen die Seniorenkoordinatoren ausspricht, sei das Konzept
hinfällig, so Köhler. „Es sind schon einige BVs dagegen. Das ist
ein Erfolg in letzter Minute. Jetzt wird es eine Neuauflage geben, zu
der wir gehört werden“, berichtete Tillmann-Gehrken.
Auch das Angebot der präventiven Hausbesuche für Menschen ab 75, das
die Stadt im vergangenen Jahr eingeführt habe, sei ohne Mitwirkung
der SVs entstanden. „Auf unsere Imitative hin werden wir dort jetzt
mitarbeiten, das Angebot bekannter machen. Es wird nämlich bisher gar
nicht gut angenommen“, erläuterte Köhler. Weitere Ziele sind die
Beseitigung von Mängeln und Missständen im Straßenverkehr und
Einrichtungen, bezahlbares und barrierefreies Wochen, mehr Sicherheit
und Polizeipräsenz im Bezirk , mehr Lebensqualität von
mobilitätseingeschränkten Bürgern in den eigenen vier Wänden und
die Verhinderung von Altersarmut. Langfristig wünschen sich die
Seniorenvertreter auch ein Stimmrecht. Bisher verfügen sie in den
Bezirksvertretungen und Ausschüssen des Rates nur über Rederecht.
„Man sollte auf jeden Fall Liebe zu alten Menschen haben für die
Arbeit“, sagte Merkenich. Das neue Team hat die Aufgaben
folgendermaßen unter sich aufgeteilt: Tilmann-Gehrken vertritt die SV
im Stadtentwicklungsausschuss sowie im Bauausschuss, Haider im
Verkehrsausschuss und im Ausschuss Umwelt und Grün, Köhler und
Majewski in der Bezirksvertretung und Merkenich übernimmt die
Öffentlichkeitsarbeit.
Information, Rat und Hilfe bieten die Seniorenvertreter in ihrer
monatlichen Bürgersprechstunde, jeden zweiten Donnerstag im Monat,
von 13 bis 15 Uhr, Zimmer 107 im Bezirksrathaus, Hauptstraße 85,
50996 Köln, Telefon: 0221/ 221-92224, E-Mail:
svk.rodenkirchen@stadt-koeln.de. Die nächste Bürgerstunde findet am
9. März statt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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