Neue Schulen wichtiger als neues Rathaus
Neujahrsempfang der Bürgervereinigung
Marienburg - (sb). Er habe den Eindruck, die Bürgervereinigung Rodenkirchen
habe mittlerweile 10.000 Mitglieder, scherzte Jakub Wawrzyniak, der
polnische Generalkonsul in Köln. Tatsächlich herrschte dichtes
Gedränge beim Neujahrsempfang der Bürgervereinigung. Der fand auf
Einladung des Generalkonsuls in den stilvollen Räumen der Alteburger
Mühle in Marienburg statt. Das historische Gebäude beherbergt die
Handelsabteilung des Generalkonsulats.
Zahlreiche Mitglieder des Vereins und Gäste aus Bundes-, Landes- und
Kommunalpolitik und der Kölner Verwaltung waren gekommen. Nach der
Begrüßung durch den Hausherrn und der Ansprache von
Oberbürgermeisterin Henriette Reker blickten Dieter Maretzky und
Wolfgang Behrendt, erster und zweiter Vorsitzender der
Bürgervereinigung, auf die Themen, die den Stadtbezirk beschäftigen.
Als großen Erfolg bewerteten sie den endgültigen Stopp des
Hafenausbaus in Godorf und damit verbunden den Erhalt des
Naturschutzgebietes Sürther Aue. „Dafür haben wir uns seit 1986
konsequent und mit vielen Verbündeten eingesetzt“, sagte Maretzky.
Auch, dass nun endlich die Ortsumgehung Meschenich umgesetzt werde,
für die die Meschenicher seit 40 Jahren kämpften, verbuchten
Maretzky und Behrendt auf der Positivseite. „Endlich kommt auch der
Schulbau in etwas Bewegung!“, bilanzierten die beiden mit Blick auf
die im November gestarteten Arbeiten für die neue
Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule auf dem Sürther Feld und dem
anstehenden Start der Arbeiten für die Offene Schule Köln. Sie
betonten aber ausdrücklich, dass im Bereich Schulen noch Vieles im
Argen läge. „Auch wenn es jetzt mehr Investitionen für Schulen
gibt, würden wir uns noch mehr Priorität wünschen“, betonte
Behrendt. In Sachen Rathausneubau sprach Maretzky von einem „neuen
Rathausneubaudesaster“. Der Neubau, der seit Jahrzehnten im
Gespräch ist, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit zum
wiederholten Mal verzögern, da im Ersatzquartier für die
Bezirksverwaltung Asbest festgestellt wurde. „Nach zwei Jahren
Verhandlung!“, kritisierte Maretzky. Die Bürgervereinigung hatte
vor zwei Jahren für eine Sanierung des alten Rathausgebäudes
plädiert. „Neue Schulen sind wichtiger als ein neues
Bezirksrathaus“, so der Tenor von Maretzky und Behrendt.
Beide wiesen auf den dringend benötigten Neubau einer Rettungswache
auf dem Sürther Feld für die Freiwillige Feuerwehr Rodenkirchen hin
und auf das Fehlen eines Jugendtreffs im Ort. Auch im Bereich Verkehr
gäbe es sehr viel zu tun, so Maretzky. Der Busverkehr müsse ein
besseres Angebot machen und die Nord-Süd-Stadtbahn durch Meschenich
durchfahren und dahinter ein P+R-Platz entstehen, erklärte er. Für
das Hallenbad Rodenkirchen wünscht sich die Bürgervereinigung, dass
es auch am Wochenende öffnet. Ebenfalls das Thema des fehlenden
Wohnraums sprachen die beiden Vorsitzenden an, gerade auch im Hinblick
auf das prognostizierte Wachstum im Kölner Süden. Im Anschluss an
die „dialogische Rede“ von Behrendt und Maretzky würdigte
Bezirksbürgermeister Mike Homann Maretzkys langjähriges Engagement
für Rodenkirchen und bat ihn, sich in das Ehrenbuch des Stadtbezirkes
einzutragen. Musikalisch eingerahmt wurde der Neujahrsempfang von dem
„Duo Bridges“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.