Kaum Lösung in Sicht
Ortstermin: Beratung an wilder Müllkippe in Meschenich

Politiker, Anwohner und Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der AWB trafen sich an der Alte Brühler Straße, um die Problematik der wilden Müllkippe vor Ort zu erörtern. (Im Bild von links: Torsten Ilg, Anwohner Ekkehard Wilde, Lukas Abels, Mike Homann, Manfred Giesen und Hubertus Tempski). | Foto: Broch
  • Politiker, Anwohner und Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der AWB trafen sich an der Alte Brühler Straße, um die Problematik der wilden Müllkippe vor Ort zu erörtern. (Im Bild von links: Torsten Ilg, Anwohner Ekkehard Wilde, Lukas Abels, Mike Homann, Manfred Giesen und Hubertus Tempski).
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Meschenich - (sb). Sondermüll, Sperrmüll, ausgeschlachtete Elektrogeräte –
alles landet seit Jahren auf dem Feld am westlichen Straßenrand der
Alten Brühler Straße in Meschenich. Um dieses Thema ging es mehrfach
in den letzten Sitzungen der Bezirksvertreter, verschiedene Anträge
forderten ein absolutes Halteverbot am Feldrand, verstärkte
Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt und mehr Einsatz der
Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB). Die Anträge wurden vertagt, die
Bezirksvertreter beschlossen, bei einem Ortstermin gemeinsam mögliche
Lösungen zu erörtern.

Nun war es so weit, Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der AWB,
Lokalpolitiker, Bezirksbürgermeister Mike Homann, Bürgeramtsleiter
Hubertus Tempski und einige Meschenicher versammelten sich an der
Alten Brühler Straße. Der Feldrand sah an diesem Tag besser aus als
sonst, da die AWB nur wenige Tage zuvor hier aufgeräumt hatte.
„Seit Beginn des Jahres haben wir den Standort in unser
Littering-Programm aufgenommen. Wir kontrollieren hier wöchentlich
und führen einmal im Monat eine größere Säuberungsaktion durch“,
erklärte Lukas Abels (AWB). Die Aufnahme in das Programm gegen wilden
Müll war eine Anregung der SPD-Fraktion. „Sieht es denn jetzt hier
besser aus?“, erkundigte sich Bezirksvertreterin Elke Bussmann
(SPD). Abels bejahte, wies aber darauf hin, dass die Problematik
weiterhin bestehe. Bezirksvertreter Torsten Ilg (Freie Wähler) wollte
wissen, ob sich die Leute nicht jetzt vielleicht sogar darauf
verließen, dass der Müll regelmäßig entsorgt würde. „Das kann
sein, aber überall, nicht nur hier“, meinte Abels.

Auch der Vorschlag der CDU-Fraktion nach einem absoluten Halteverbot
im betroffenen Bereich wurde besprochen. Marcus Kühlem vom
Ordnungsamt erklärte, dass dies rechtlich nicht möglich sei, da hier
kein verkehrsrelevanter Grund vorliege. „Außerdem wäre es dann
für die Leute, die hier ihren Müll abladen, noch leichter, weil
alles frei wäre“, wandte Heinz-Dieter Meinhardt ein, als
Gruppenleiter des Ordnungsamtes in Meschenich im Einsatz. Kühlem
brachte einen hohen Zaun ins Spiel. Abels gab zu bedenken, dass ein
Zaun es komplizierter machen würde, die Fläche zu reinigen. Einig
schienen sich die Anwesenden darin, weder Pächter noch Besitzer des
Grundstücks für die Müllentsorgung verantwortlich zu machen.

Unterschiedlich Vermutungen gab es hinsichtlich der Täter. Während
manche vermuteten, Anwohner des Kölnbergs seien die Müllverursacher,
glauben andere an „externe“ Täter. Ilgs Vorschlag, Videokameras
aufzustellen, wurde ebenfalls als nicht zielführend abgelehnt.
Aufzeichnungen auf öffentlichen Gebiet seien rechtlich schwierig,
erläuterten die Ordnungsamtmitarbeiter. Die Kameras müssten auf das
Feld gerichtet sein und filmten dann nur, wie Müll aufs Feld fliegt,
aber nicht, wer ihn wirft. „Am besten erwischt man die Täter auf
frischer Tat“, sagte Ingo Brambach von „aktiv für meschenich“.
„Darüber brauchen wir gar nicht weiter zu diskutieren. Diese Leute
kommen nachts, schmeißen ihren Müll hierhin, wenn wir nicht da
sind“, entgegnete Meinhardt. Sie seien nicht genug Leute und
inkognito arbeiten gäbe es bei ihnen nicht, sagte er. Letztens, so
schilderte er, konnte er einen Umweltsünder ermitteln. Dieser wurde
angezeigt, ihm droht ein fünfstelliges Bußgeld. So kamen beim
Ortstermin viele Ideen auf den Tisch, aber keine wirkliche Lösung.
Immerhin sorgt der verstärkte Einsatz der AWB für eine Verbesserung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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