Rodenkirchen:
Ortsumgehung, Brandanschlag, Bäume
RODENKIRCHEN - (sb). Zu Beginn des Jahres ärgerten sich Bürger und
Lokalpolitiker über neue Werbetafeln und -säulen. Der „visuelle
Müll“ versperre die Sicht auf den Rhein und teilweise auf den
Verkehr, so die Kritik.
Etwa 1.950 Plätze für Geflüchtete wurden 2016 im Stadtbezirk
geschaffen. Im Februar ging die Landesunterkunft an der Schönhauser
Straße an den Start, einen Monat später die städtische
Notunterkunft an der Ringstraße. Im Mai folgte die Container-Anlage
an der Eygelshovener Straße. Die Herrichtung der Container wurde fast
eine Million teuer als geplant; sie waren in einem schlechteren
Zustand als angenommen. Ein „Klacks“ im Vergleich zum ehemaligen
„Bonotel“ in Marienburg, das sich im Laufe des Jahres aufgrund der
extrem teuren Sanierung als wahres Millionengrab entpuppte. Das
Engagement von Ehrenamtlern für Geflüchtete ist im Kölner Süden
aber ungebrochen.
Im April beschäftigten sich die Lokalpolitiker mit der
Grundwasserverschmutzung durch Naphta in Godorf. Der krebserregende
Stoff war ein Jahr zuvor aus einer Leitung von Lyondellbasell
ausgetreten. Wie lange die Sanierung der betroffenen Bereiche dauert,
ist offen.
Fertig saniert dagegen ist seit Mai die Grünanlage um die
Bismarcksäule in Bayenthal, freundlicher und heller ist es nun dort
und die Wege sind besser begehbar. Mehrfach ging es 2016 um die
Ortsumgehung Meschenich beziehungsweise deren Anschluss an das
Eifeltor. Die Linienführung wird heftig diskutiert. Die
Vorzugsvariante von Straßen.NRW stößt bei Bürgern auf Widerstand
und wird ebenso von Verwaltung und Politik kritisch gesehen. Der Bund
zahlt die Ortsumgehung jedoch nur, wenn die Anschluss-Strecke klar
ist.
Im Juni sorgte ein Brandschlag auf das katholische Pfarrhaus in
Rondorf, in dem eine irakische Flüchtlingsfamilie lebte, für
Entsetzen. Der Täter wurde gefasst, ein fremdenfeindlicher
Hintergrund lag nicht vor. Für viel Aufregung sorgte die Umgestaltung
der Bonner Straße im Rahmen der dritten Baustufe der
Nord-Süd-Stadtbahn. Mehrere Bürgerinitiativen und -vereine sind
gegen die Pläne der Stadt. Unter anderem die Fällung von 300 Bäumen
wollten sie verhindern. Tatsächlich stoppte das
Oberverwaltungsgericht Münster im August die für Herbst vorgesehen
Fällungen bis auf weiteres, da zwei Anwohner geklagt hatten. Das OVG
hat die Anträge vor Weihnachten zurückgewiesen. Mit der Fällung der
Bäume soll im Januar begonnen werden.
Im September kam es zu einem schrecklichen Unfall am Bayenthaler
Rheinufer. Am Gleisübergang in Höhe Tacitusstraße wurde eine junge
Radfahrerin von einer Bahn erfasst und starb.
Die Planungen für die Großbauprojekte im Bezirk schritten voran. Die
Parkstadt Süd soll dichter bebaut werden als zunächst vorgesehen,
die Vorbereitungen für das Projekt „Rondorf Nord-West“, das rund
1.200 Wohneinheiten und Schulen umfasst, nahmen Fahrt auf.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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