Stühle statt Autos
Parkplätze für Außengastronomie nutzbar
Kölner Süden - (sb). „Sitzen statt Parken“ – unter diesem Neugier weckenden
Titel reichte die CDU-Fraktion auf der jüngsten
Bezirksvertretersitzung einen Antrag ein. Ziel: Betreiber von
gastronomischen Betrieben soll es möglich gemacht werden, Parkplätze
für Außengastronomie zu nutzen. Bedingung: Ihnen steht dafür keine
andere angemessene Außenfläche an der Straße zur Verfügung. Die
Wirte sollen einen Antrag für eine entsprechende
Sondernutzungserlaubnis stellen können und bei positivem Bescheid auf
maximal anderthalb Stellplätzen vor ihrer Gaststätte Tische und
Stühle aufstellen dürfen.
„Mit diesem Antrag hat uns die CDU positiv überrascht, denn häufig
kämpfen wir im Bezirk einsam darum, öffentliche PKW-Parkplätze für
andere Nutzungen umzuwandeln“, freute sich Sabine Müller (Grüne).
Ihre Fraktion wollte dem Antrag beitreten, womit die CDU einverstanden
war. Torsten Ilg (Freie Wähler) hat heftige Bedenken gegen das
Konzept. Er befürchtet, durch Parkraumverknappung werde mehr
Parkplatzsuchverkehr entstehen und dadurch würden die Aggressionen im
Straßenverkehr steigen. Außerdem entstünde eine
Wettbewerbsverzerrung, da gastronomische Betriebe mit regulärer
Außenbestuhlung meist höhere Mieten zahlten, so Ilg.
Der nun mehr schwarz-grüne Antrag wurde mehrheitlich mit den Stimmen
der CDU, der Grünen und vier SPD-Stimmen angenommen. Die beiden
FDP-Vertreter enthielten sich, Ilg stimmte dagegen. Nun bleibt
abzuwarten, wann sich der erste Wirt meldet, der lieber ein, zwei
Tische statt einem Parkplatz vor seiner Tür haben möchte. In der
Innenstadt und im Bezirk Ehrenfeld gibt es das schon.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.