Neuer Rodenkirchener Bezirksbürgermeister?
Partner wollten sich Posten teilen
RODENKIRCHEN - (sb). Die ersten drei Jahre der neuen Legislaturperiode sollte die
SPD den Bezirksbürgermeister in Rodenkirchen stellen, danach drei
Jahre die CDU. Das vereinbarten die beiden Fraktionen nach den letzten
Kommunalwahlen im Frühsommer 2014. Seit Juni 2014 hat Mike Homann
(SPD) den Posten inne – er wurde wiedergewählt und führte das
Stadtteilparlament schon die Jahre zuvor an – demnach wäre im
Sommer die CDU an der Reihe.
Aber Homann hat nicht vor, das Amt abzugeben. „Ich werde nicht
zurücktreten. Die CDU hat ihren Teil der Vereinbarung nicht erfüllt.
Das habe ich damals gleich nach der denkwürdigen Wahl Ende Juni
erklärt, auch in der Presse“, betonte der SPD-Mann. CDU und SPD
hätten vereinbart, sich das Amt zu teilen und gegenseitig bei der
Wahl des Bezirksbürgermeisters zu unterstützen, zuerst die CDU die
SPD, drei Jahre später umgekehrt, erläuterte Homann. In der
konstituierenden Sitzung, in der der Bezirksbürgermeister gewählt
wird, fünf Wochen nach der Kommunalwahl, habe jedoch nur ein kleiner
Teil der CDU-Fraktion für ihn gestimmt. „Statt sechs habe ich nur
zwei Stimmen der CDU bekommen. Das war ein ganz klarer Verstoß gegen
unsere Vereinbarung. Deswegen sind wir unsererseits auch nicht an die
Vereinbarung gebunden. Wie ich damals schon sagte: Ich werde nicht
zurücktreten“, erklärte der Bezirksbürgermeister.
Bei der Sitzung im Juni 2014 herrschte erhebliche Unruhe. Die
Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU war überraschend am
selben Tag unterzeichnet und bekannt gegeben worden, bei der CDU
schien noch ein großer Beratungsbedarf zu bestehen. Die gesamte
Fraktion erschien erst mit erheblicher Verspätung zur Sitzung.
„Ich bin kein Hellseher und bis Sommer ist es ja noch hin. Aber ja,
ich gehe davon aus, dass das passiert“, sagt
CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Schykowski auf den möglichen
Wechsel im Bezirksrathaus angesprochen. Allzu entschlossen klingt das
nicht, aber ob es zu einem „Kampf“ um den Posten kommen wird, wird
sich zeigen.
Auch die bisherige Kooperation beurteilen die beiden Lokalpolitiker
unterschiedlich. Während Schykowski von einer „sehr guten,
inhaltlich konstruktiven Zusammenarbeit“ spricht, bezeichnet Homann
sie als „ausbaufähig und optimierbar“, Schykowski aber als einen
„sehr guten Fraktionsvorsitzenden“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.