Klimafreundliche Busse
Piloteinsatz von Bussen mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb

Busse mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb können möglicherweise viel zum Klimaschutz beitragen. | Foto: Regionalverkehr Köln
  • Busse mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb können möglicherweise viel zum Klimaschutz beitragen.
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Rodenkirchen - (sb). Begeistert zeigten sich die Lokalpolitiker in ihrer jüngsten
Sitzung von einem Antrag der Grünen. „Das finden wir sehr gut und
würden gerne beitreten. Das ist ein wichtiges und interessantes
Thema!“, meinte Jörg Klusemann (SPD). Auch die CDU war angetan und
wollte beitreten.

Inhalt des Antrags: Die Verwaltung solle, wenn sie die im Januar
beschlossene Prüfung einer Ringbuslinie für Rodenkirchen,
Michaelshoven, Sürth und Weiß vornimmt, gleich mit prüfen lassen,
ob auf dieser Strecke Null-Emissionsbusse mit
Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb eingesetzt werden können. Solche
Busse stoßen keine schädlichen Emissionen aus. Gerade jetzt, wo
heftig über Diesel-Fahrverbote diskutiert und angestrengt überlegt
wird, wie die Stickdioxid- und Feinstaubbelastungen in den großen
Städten reduziert werden können, ist der Vorschlag brandaktuell und
stieß bei den Vertretern aller Fraktionen auf offene Ohren. Die
Wasserstoffbusse – oder auch Brennstoffzellen-Hybridbusse – sind
zudem sehr viel leiser als herkömmliche Busse. Ihr großer Vorteil
gegenüber den ebenfalls klimafreundlichen Elektrobussen liegt in
ihrer deutlich größeren Reichweite.

„Im Stadtverkehr können solche Busse mit einer Tankfüllung gut 250
Kilometer fahren, auf der Autobahn noch weiter“, erklärten Dr.
Alfred Möllmann und Carsten Krause von der Initiative „HyCologne
e.V.“ auf Nachfrage. Diese Initiative mit Sitz in Hürth ist ein
Netzwerk für Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektromobilität.
Angeschlossen sind 28 Mitglieder aus dem öffentlichen und privaten
Bereich, wie unter anderem die Städte Brühl, Hürth und Köln, die
Fachhochschule Köln, die IHK Köln und der Flughafen Köln/Bonn. Ein
weiterer Vorteil der Wasserstoffbusse sei das zügige Betanken, so
Möllmann und Krause. „Das dauert nicht länger als bei
herkömmlichen Fahrzeugen“, sagten sie. „Wir gehen davon aus, dass
in Zukunft an der Shell-Tankstelle in Godorf eine
Wasserstoff-Tankstelle errichtet wird, weil die
Shell-Rheinland-Raffinerie in den nächsten Jahren auf ihrem
Werksgelände die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage
aufbauen wird“, erläuterte Manfred Giesen (Grüne).

Wasserstoff ist ein Nebenprodukt der chemischen Industrie. Busse des
geforderten Typs seien über die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK)
bereits seit mehreren Jahren in Brühl und Hürth im Linienbetrieb im
Einsatz, dies mit einer Zuverlässigkeit vergleichbar mit
konventionellen Dieselbussen, informierte Giesen. Christoph Schykowski
(CDU) wandte ein, dass Wasserstoffbusse erheblich teurer seien als
Dieselbusse und ebenfalls teurer als Elektrobusse. Laut Möllmann und
Krause seien Wasserstoffbusse in der Herstellung heutzutage schon
billiger wie noch vor Jahren und durch die verschiedenen Förderungen,
die für solche Projekte zur Verfügung stünden, würden sich die
Mehrkosten auf 30.000 bis 40.000 Euro pro Bus belaufen. Auf Anregung
von Peter Heinzlmeier (CDU) und anderer Bezirksvertreter wurde der
Antrag auf den gesamten Kölner Süden ausgeweitet. Die Prüfung, ob
die klimafreundlichen Wasserstoffbusse hier zum Einsatz kommen
können, soll HyCologne vornehmen. Der nunmehr gemeinsame Antrag von
Grünen, SPD und CDU wurde einstimmig angenommen. Die RVK, die seit
2011 zwei Proto-Bus-Typen mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb im
Einsatz hat, bestellte im Februar 30 weiterer solcher Busse.

Weitere Infos zur Initiative Hycologne e.V. unter
www.hycologne.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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