Frust beim SC Rondorf
Planungen für Neubau können möglicherweise 2018 beginnen
Rodenkirchen/ Rondorf - (sb). „Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern auch sehr
verärgert“, sagte Reinhard Neumann, Geschäftsführer des SC
Rondorf, nach der jüngsten Versammlung der Bezirksvertretung. Dort
hatte Dieter Sanden, Leiter des städtischen Sportamts, verkündet,
die Planungen für die neue Sportanlage für den Verein könnten 2018
starten. Allerdings nur, wenn bis dann das notwendige Geld und mehr
Personal zur Verfügung ständen. Die CDU-Fraktion hatte einen Antrag
zum dringenden Neubau der Sportanlage an der Kapellenstraße gestellt,
in dem sie den Rat auffordert, das Sportamt mit ausreichender
Personalkapazität für die zügige Umsetzung des Neubaus
auszustatten.
Der jetzige Sportplatz des SC Rondorf ist ein bald 40 Jahre alter
Ascheplatz, der sich im Sommer in eine Staubwüste und bei Regen in
ein Matschfeld verwandelt. „Wir haben einen der schlechtesten
Plätze der Stadt“, beklagte Neumann schon mehrfach. Zudem liegt der
Platz an der Pastoratstraße inmitten eines Wohngebietes. Seit vielen
Jahren und immer wieder beschweren sich Anwohner über Lärm und
Staub. Seit nunmehr zehn Jahren wartet der Verein auf einen neuen
Platz, 2007 beantragte die Bezirksvertretung zum ersten Mal eine neue
Sportanlage für die Rondorfer.
Im Dezember 2011 beschloss der Stadtplanungsausschuss, die jetzige
Sportfläche - sie gehört der Stadt ebenso wie das für den Neubau
vorgesehene Grundstück - solle zunächst für Wohnbebauung vermarktet
werden und der Investor den neuen Platz errichten. Von dieser
Vorgehensweise, die bisher erfolglos blieb, verabschiedete sich die
Stadt vor kurzem. Unabhängig von der Wohnbebauung an der
Pastoratstraße und einem Investor soll das Sportamt die neue Anlage
an der Kapellenstraße nun bauen. Seit einigen Monaten gilt hier ein
rechtskräftiger Bebauungsplan, so dass dem Neubau nichts mehr im Wege
stehen sollte. Die finanziellen Mittel dafür - 2,1 Millionen Euro -
sind für den nächsten Haushalt beantragt, der wird im Herbst
beschlossen. Aber: „Ich brauche mehr Personal, ich brauche einen
Landschaftsarchitekten. Ohne gibt es keine neue Anlage“, machte
Sanden klar.
Das habe der Sportamtsleiter 2008 auch schon gesagt, ärgert sich
Neumann. „Ich habe den Eindruck, er will nun auf dem Rücken des SC
Rondorf mehr Personal für sein Amt erpressen. Er hat den Auftrag für
den Neubau jetzt auf dem Tisch, da muss er eine Lösung finden“,
schimpfte er. Der Verein leide durch den schlechten Platz seit Jahren
unter starkem Mitgliederverlust. „Wir können im Winter hier nicht
trainieren. Dann melden die Eltern ihre Kinder lieber bei anderen
Vereinen an“, schilderte er. Auch im Wettbewerb sei man im Nachteil,
wenn man monatelang nicht trainieren könne, so Neumann. „Aber was
wirklich wehtut, ist wenn uns die Kinder verlassen“, beklagte er.
Allein in den letzten beiden Jahren habe der Verein 65 Mitglieder
verloren, berichtete er. „Wir können dieses Verwaltungsdesaster
nicht mehr akzeptieren. Wir waren jahrelang pflegeleicht, geduldig,
haben die Füße still gehalten und hatten Vertrauen in die
Verwaltung. Aber so viele Versprechungen wurden nicht eingehalten“,
stellt Neumann fest. Man setzte jetzt auf Henriette Reker, sagte er.
„Wir haben ihr im April geschrieben und sie auch eingeladen“,
berichtete er. Der CDU-Antrag wurde einstimmig angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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