Bebauung im ehemaligen Körberhof

Politiker verlangen Information von der Verwaltung

Weiß - (sb). Im Garten der Villa an der Ecke Auf der Ruhr/ Körberstraße
in Weiß sind seit geraumer Zeit Bauarbeiten im Gang, eine rechteckige
Baugrube wurde ausgehoben. „Einige Bürger fanden das bedenklich.
Sie hatten gehört, zunächst habe es keine Baugenehmigung für das
Bauvorhaben – ein zweigeschossiges Wohnhaus für drei Parteien –
gegeben. Sie baten mich nachzuhören“, erläuterte Elke Bussmann
(SPD).

Das tat sie in Form eines Antrages, den ihre Fraktion im November in
die Bezirksvertretung brachte: Die Verwaltung solle schriftlich
darlegen, warum sie zunächst Bedenken gegen den Bauantrag gehabt
hätte und wieso dann später nicht mehr. Bis dahin sollten die
Bauarbeiten vorübergehend gestoppt werden. Außerdem solle geprüft
werden, ob der Innenhofbereich der Villa im Sinne des Denkmalschutzes
zu erhalten sei. Das Amt für Denkmalschutz und-pflege der Stadt Köln
hatte den Lokalpolitikern zur Sitzung bereits mitgeteilt, dass aus
Sicht des Amtes keine Bedenken gegen die geplante Bebauung bestünden,
da die frei stehende Villa als städtebaulicher Fixpunkt erhalten
bleibe. Das schien eine Mehrheit der Bezirksvertreter nicht zu
überzeugen, bei Enthaltung der CDU-Fraktion und einer Stimme der
FDP-Fraktion stimmten sie dem Antrag zu.

Inzwischen gibt Bussmann aber Entwarnung. „Es war das ganz normale
Prozedere bei einem Bauvorhaben. Es ging um Abstände und solche
Dinge. Es wurde alles geklärt, den Bürgern war wohl nicht bekannt,
dass das Amt schon sein OK gegeben hatte“, teilte sie mit. Sie sagte
aber, dass sie das stetige Nachverdichten in den Wohnvierteln generell
für bedenklich halte. Bei der denkmalgeschützten Villa mit der
schönen Fassade zum Rheinufer handelt es sich um das Herrenhaus des
ehemaligen Körberhofes, erbaut um 1890. Die Wirtschaftsgebäude
wurden in den 1960er Jahren abgerissen. Eine Mitteilung der Verwaltung
an die Bezirksvertretung soll in einer der nächsten Sitzungen folgen,
so das Presseamt der Stadt.