Bezirksrathaus: Abriss 2020
Schadstoffe im Gebäude festgestellt
Rodenkirchen - (sb). Schon oft heiß diskutiert, mehrfach beschlossen, immer
wieder verschoben. Neubau oder Sanierung des Bezirksrathaus
Rodenkirchen haben schon häufig in den vergangenen Jahren Verwaltung
und Politik in Köln beschäftigt – jetzt soll der Neubau
tatsächlich kommen. Der Grund: Bei einer Untersuchung wurden PCP
(Pentachlorphenol) und Asbest im Putz des Gebäudes festgestellt.
„Das hat den Druck erhöht, den Neubau umzusetzen“, erklärte
Bezirksbürgermeister Mike Homann auf der jüngsten Sitzung der
Lokalpolitiker. Astrid Schüßler, Leiterin des Objektmanagements bei
der städtischen Gebäudewirtschaft, war in die Versammlung gekommen,
um über den neuen Sachstand zu informieren. „Die Schadstoffe sind
gebunden, also nicht in der Raumlauft und auch nur punktuell“,
erläuterte sie. Dennoch sei die Gebäudewirtschaft nun in vollem
Einsatz für den Neubau am gleichen Standort. Noch in derselben Woche
sollte ein Auftaktgespräch mit der Gebäudewirtschaft, dem zentralen
Raummanagement, dem Bürgeramtsleiter, Vertretern der
Nutzerdienststellen und dem Büro, das mit dem Wettbewerbsmanagement
für das Gutachterachterverfahren beauftragt ist, stattfinden, um das
weitere Vorgehen zu besprechen, so Schüßler. Das Büro werde zwei
Workshops mit Verwaltung und Politik durchführen, in denen ein
Nutzerbedarfsprogramm erarbeitet werden soll, erklärte sie. Ein
Generalplaner soll sich um die Planungen kümmern und um die
Ausschreibung für einen Generalunternehmer. Letzter wiederum kümmert
sich um Abbruch und Neubau. „Dadurch, dass wir einen Generalplaner
und einen Generalunternehmer beauftragen, wird die Gebäudewirtschaft
entlastet“, sagte Schüßler. Die Workshops sollen Ende Mai/ Anfang
Juni stattfinden, den Generalplaner will man Ende 2017 beauftragen,
der Generalunterunternehmer soll Ende 2018 an Bord sein, so die
Ingenieurin.
Vorrausichtlich 2020 soll das alte Bezirksrathaus abgebrochen werden.
Während der Arbeiten müssen die Politik und Verwaltung aus dem
Gebäude ausgelagert werden. Wohin, soll in den Workshops ermittelt
werden. „Möglicherweise kann man Container auf dem Parkplatz hinter
dem Rathaus aufstellen und dort die Meldehalle unterbringen. Aber hier
steht noch nichts fest“, so Schüßler.
„Wie sieht es mit schon geplanten Sanierungsmaßnahmen am jetzigen
Gebäude aus? Wird sich das Projekt negativ auf andere Bauprojekte im
Bezirk wie Schulneubauten auswirken?“, wollte Christoph Schykowski
(CDU) wissen. Schulneubauten seien nicht betroffen, dafür sei eine
andere Abteilung zuständig, erklärte Schüßler. Die Sanierungen
würden zurückgefahren, es werde nur das allernötigste gemacht,
erläuterte sie. Durchgeführt werden zum Beispiel noch die Erneuerung
der elektrischen Unterverteilung, die Verbesserung der Beleuchtung und
Abplatzungen am Beton werden abgenommen. Nicht mehr durchgeführt
werden größere Maßnahmen wie eine Erneuerung der Heizung und die
Sanierung der Fenster. Manfred Giesen (Grüne) verlangte einen
Analysebericht zum Schadstoffgehalt. „Den sage ich Ihnen persönlich
zu, sobald abschließende Ergebnisse vorliegen“, versicherte
Bürgeramtsleiter Hubertus Tempski. Zudem wollen die Grünen eine
seriöse und unabhängige Prüfung der Sanierungsmöglichkeiten statt
Neubau. Torsten Ilg (Freie Wähler) erkundigte sich, ob vor dem
Abbruch zunächst der Asbest abgetragen werde. Das sei nicht nötig,
weil die Belastung nur punktuell vorhanden sei, so Schüßler. „Ich
rechne damit, dass der Abbruch etwa sechs Monate dauern wird“, sagte
sie.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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