Max Ernst getanzt
Schüler des Berufskollegs Michaelshoven zeigen Interpretationen

Im Stück „Erwachen“ lassen die Schüler Skulpturen lebendig werden. | Foto: Broch
  • Im Stück „Erwachen“ lassen die Schüler Skulpturen lebendig werden.
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RODENKIRCHEN - (sb). Was genau machte den Maler und Bildhauer Max Ernst aus? Mit
dieser Frage beschäftigten sich 63 Schüler der Berufsfachschule für
Gymnastik am Berufskolleg Michaelshoven in den vergangenen Wochen. Ihr
Ziel: Werke und Eigenschaften des Künstlers in Bewegung umzusetzen.
Nun führten sie ihr Tanzprojekt „Ernstes und Unernstes – auf den
Spuren von Max Ernst“ in der Aula des Berufsförderungwerks auf.

Zur Einführung ins Thema besuchten die Schüler das Max Ernst-Museum
in Brühl. „Schon vor Ort kamen die ersten Bewegungsideen“,
berichtete Ulla Hagedorn, eine der vier Lehrerinnen, die das
Tanzprojekt leiteten. „Max Ernst war sehr lebenslustig, vielseitig,
hat Philosophie studiert, gemalt, war Bildhauer, hat neue Techniken
erfunden wie die Montage und Vorstufen von Action-Painting, war
Dadaist und Surrealist, war unglaublich kreativ“, schilderte
Hagedorn die Erkenntnisse der Schüler über den Künstler.
Ausgehend von Bildern, Skulpturen und Techniken entwickelten sie in
zwei Wochen elf Tanzstücke. Ein Stück beschäftigt sich mit der
Malblockade vor einer weißen Leinwand, in einem trifft Max Ernst Pina
Bausch, ein weiteres beschäftigt sich mit dem Verhältnis des Malers
zu Frauen. „Max Ernst war viermal verheiratet, das fanden die
Schüler sehr spannend“, erzählte Hagedorn lachend. Die Stücke
dauerten jeweils zwischen drei und fünf Minuten. Auch die Kostüme
und das Bühnenbild gestalteten die Schüler selbst.
Die Berufsfachschule für Gymnastik führt alle drei Jahre ein solches
Tanzprojekt durch. „Jeder der Schüler soll in seiner dreijährigen
Ausbildung einmal in einem solchen Rahmen auf der Bühne gestanden
haben“, erläuterte die Lehrerin. Eine besondere Herausforderung
beim Projekt sei die Auswahl der Ideen gewesen, so Hagedorn und
Christiane Lau, Birgit Noll und Jutta Richartz-Kallerhoff, die
weiteren Projektleiterinnen. „Auch ein Stillstand im kreativen
Prozess und das Annehmen von Kritik ist stets eine Herausforderung,
die den Entwicklungsprozess der jungen Menschen sehr fördert“,
sagten die Lehrerinnen. Herausgekommen ist eine vielseitige und
interessante Aufführung, die Lust macht auf Max Ernst. Ernst wurde
1891 in Brühl geboren und starb 1976 in Paris. Er war ein bedeutender
Maler, Grafiker und Bildhauer. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er
mit befreundeten Künstlern die Kölner Dada-Gruppe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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