Bürger enttäuscht von neuer Buslinie
Seit Dezember ist der 134er im Einsatz
Rodenkirchen/ Sürth/ Weiß - (sb). „Durch die Umstellung sind das südliche Rodenkirchen,
Weiß und das Unterdorf Sürth täglich knapp 4,5 Stunden weniger
versorgt als früher“, kritisierte Dieter Maretzky von der
Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. den neuen Busfahrplan der Kölner
Verkehrsbetriebe (KVB) im Kölner Süden. Bis zum Fahrplanwechsel im
Dezember fuhr die Linie 130 von Sülz über Rodenkirchen und Weiß
nach Sürth. Seither fährt sie von Sülz über das Sürther Feld die
Haltestelle Sürth Bahnhof an.
Damit ist das Neubaugebiet neben der Gesamtschule an den öffentlichen
Personennahverkehr angebunden, was dringend notwendig war und von
Bürgern und Lokalpolitikern gefordert wurde. Weiß und das
„Unterdorf“ von Sürth werden aber nicht mehr vom 130er bedient.
Um das auszugleichen richtete die KVB eine neue Buslinie ein, die 134.
Als bei Maretzky Beschwerden zu den neuen Verbindungen ankamen,
verglich er die alten und neuen Fahrpläne miteinander. Die
beträchtliche Schlechter-Versorgung ergäbe sich, weil der erste
134er später starte als früher der erste 130er und der letzte 134er
am Abend früher als der letzte 130er, erklärte Maretzky. „Der
letzte 134er fährt um 18.15 Uhr von Weiß Friedhof Richtung
Innenstadt. Das ist lachhaft“, meinte er. Zumindest das alte Angebot
müsse wieder hergestellt werden, sagte er. „So nehmen die Leute
doch wieder ihr Auto, müssen es nehmen. Damit kommt man dem Klimaziel
nicht näher“, betonte er. „Es kommt breite Kritik“, teilte
Manfred Giesen, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der
Bezirksvertretung und zweiter Vorsitzender von „für sürth e.V.“,
mit. „Die KVB hat sich sehr angestrengt und tagsüber ist die
Anbindung durch eine dichtere Taktung auch besser geworden. Aber ab 18
Uhr wird es radikal schlechter. Dann kommen die Busse statt alle zehn
nur noch alle 30 Minuten“, schilderte er. Betroffen seien davon
Weiß und das Sürther Unterdorf. Auch Ralf Perey von der
Dorfgemeinschaft Weiß ist schon Kritik über die neue Linie zu Ohren
gekommen. „Einige Leute sind sehr erbost, weil der letzte 134-Bus
kurz nach 18 Uhr fährt. Vorher, mit der Linie 130, war es besser,
sagen sie“, schilderte Perey.
Für Zahlen zur neuen Linie 134 sei es noch zu früh, erklärte
Stephan Anemüller von der KVB. „So etwas muss sich erst einspielen.
Eine realistische Einschätzung kann man erst nach einem Jahr,
manchmal nach zwei Jahren bekommen“, erläuterte er. Qualitativ habe
die neue Linie eine Verbesserung gebracht für die Bewohner des
Sürther Feldes und für jene Sürther, die nun drei Buslinien nutzen
könnten. Auch die Anwohner in Raderberg und Zollstock seien nun
besser bedient, weil die Verbindung über den Gürtel durch die Linie
134 verstärkt worden sei, so Anemüller. Wenn es Verbesserungsbedarf
gebe, müsse der auf dem üblichen Weg über die Bezirksvertretung in
den Verkehrsausschuss gegeben und geprüft werden. Bekomme die KVB von
der Verwaltung den Auftrag zur Anpassung des Fahrplans, würde sie
diesen vornehmen, so Anemüller. Giesen teilte mit, dass seine
Fraktion einen entsprechenden Antrag im Februar einbringen will.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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