Bänke taugen nicht für Ältere
Seniorenvertreter bemängeln Bänke auf dem Maternusplatz
Rodenkirchen - (sb). Schick sehen sie aus, die Bänke auf dem Maternusplatz. Die
Stützen aus grauem Stein, die Sitzfläche aus dunkelbraunen
Holzlatten. Aber nicht alle Bürger können sie für ein entspanntes
Päuschen in Rodenkirchens Mitte nutzen. „Die Bänke sind zu niedrig
und die Sitzflächen zu tief“, schilderte Seniorenvertreter Bernd
Tillmann-Gehrken.
Dieses Problem sei ihnen von vielen älteren Menschen zugetragen
worden, berichtete er. „Wir haben daraufhin die Bänke selbst
ausprobiert. Es stimmt: Man plumpst hinunter und kann sich nicht
anlehnen. Die Bänke sind für Senioren und Gehbehinderte sehr
schlecht“, erklärte er. Die Seniorenvertreter wandten sich an die
Stadtverwaltung und konnten einen Ortstermin mit Bezirksvertretern,
Mitarbeitern des städtischen Amtes für Straßen und Verkehrstechnik
und Bürgeramtsleiter Hubertus Tempski bewirken. Auch der Vorsitzende
der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V., Dieter Maretzky, war dabei.
Bei dem Termin stellten die Verwaltungsmitarbeiter fest: Die 27 Bänke
sind tatsächlich zu niedrig, statt der geforderten 45 Zentimeter sind
sie nur 39,5 Zentimeter hoch. Die Sitzhöhe von 45 Zentimetern wurde
allerdings erst mit Einführung des Gestaltungshandbuches der Stadt
Köln im Dezember 2017 als Standard festgelegt. Die Bänke wurden aber
schon in den Jahren 2006 bis 2007 im Rahmen der Umgestaltung des
Maternusplatzes durch einen privaten Investor aufgestellt. „Ob
seinerzeit Abstimmungen bezüglich der Sitzhöhe zwischen Stadt und
Investor getroffen wurden, können wir Ihnen aus der Aktenlage leider
nicht mitteilen“, erklärte Stadt-Sprecher Jürgen Müllenberg.
Tillmann-Gehrken glaubt, dass es auch in den vergangenen Jahren
Beschwerden von älteren Menschen über die Bänke gab. „Aber man
muss auch ein offenes Ohr dafür haben“, sagte er. Die
Seniorenvertreter meinen, eine Verbesserung könne mit wenig Aufwand
und kostengünstig bewerkstelligt werden. „Um die Sitztiefe zu
verkürzen, könnte man einfach die vordere oder die vorderen
Holzlatten entfernen. Um mehr Höhe zu bekommen, könnte man etwas
unter die Seitenstützen der Bänke anbringen“, meinte er. Bei dem
Ortstermin sei einheitlich festgestellt worden, dass eine Anpassung
der Bänke sinnvoll wäre, so Müllenberg. Ohne weiteres kann die
Stadt aber die Sitzgelegenheiten nicht umbauen, zunächst muss sie mit
den Architekten sprechen, denn das Urheberrecht für die Gestaltung
der Bänke liegt bei ihnen. Laut Pressesprecher laufen derzeit die
Abstimmungsgespräche. „Sofern eine Einigung erzielt werden kann,
ist geplant, bei einer Bank die Sitzhöhe auf 45 Zentimeter anzupassen
und die Seniorenvertretung zu einem Ortstermin einzuladen. Bei
Zustimmung würde dann die Sitzhöhe auch bei weiteren Bänken
angepasst“, erklärte er.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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