Sanierung soll 2034 abgeschlossen sein
Shell holt unterirdische Rohre früher nach oben
Godorf - (sb). Deutlich früher als zunächst geplant will der Chemiekonzern
Shell seine unterirdischen Rohre auf dem Werksgelände in Godorf über
die Erde bringen und die Sanierung der Rohrleitung abschließen. Das
teilte Marco Richrath, General Manager des Shell Energy and Chemicals
Park Rheinland (vormals Rheinland Raffinerie), mit. Eigentlich war mit
der Bezirksregierung Köln, der zuständigen Aufsichtsbehörde, das
Jahr 2034 als Abschluss der Maßnahmen vereinbart. Nun will Shell die
unterirdischen Rohre bereits bis 2025 über die Erde gelegt und die
weiteren Rohrsanierungen bis 2029 umgesetzt haben.
Im letzten April war bekannt geworden, dass über neun Monate etwa 300
Tonnen leichten Gasöls durch eine Leckage in einem unterirdischen
Rohr ins Erdreich gedrungen waren. Shell, die auch in den
vorangegangenen Jahren immer wieder für Umweltschäden im Kölner
Süden gesorgt hatte, gab infolgedessen ein unabhängiges Gutachten in
Auftrag. Das wurde Ende 2020 vorgestellt, Ergebnis: Vor allem die
unterirdischen Leitungen stellen eine große Risikoquelle dar.
Anwohner, Lokalpolitiker und Umweltverbände kritisierten den langen
Zeitraum für die Sanierungen bis 2034. Auch Bezirksbürgermeister
Manfred Giesen setzte sich sehr bei Shell dafür ein, dass die
Arbeiten beschleunigt werden. Shell hatte bereits 2014 begonnen, alle
sogenannten Straßendurchführungen im Werk Godorf, die unterhalb der
Straße verlaufen, zu Brückenkörpern umzubauen. Von insgesamt 145
Straßendurchführungen waren Ende 2020 bereits 68 umgebaut. „Die
2020 entdeckte Leckage ist nicht tolerierbar. Wir sind unseren eigenen
Ansprüchen nicht gerecht geworden. Umso mehr haben wir uns bemüht,
unter Beachtung aller sicherheitsrelevanten Aspekte, Möglichkeiten zu
finden, die Risiken zu reduzieren und die Maßnahmen zu beschleunigen
und werden dies auch weiterhin tun“, sagte Richrath. Die Offenlegung
der verbleibenden unterirdisch verlegten Rohrleitungen unter
Straßenkreuzungen soll bis 2025 erfolgen. Der Fokus, so Shell, liegt
dabei auf den noch vorhandenen kritischen Kreuzungspunkten, die im
Laufe des Jahres abgearbeitet werden sollen. Allein dadurch werde laut
Unternehmen das Risiko einer nicht erkannten Leckage bereits um rund
80 Prozent reduziert. Der abschließende Umbau zu Brückenkörpern
soll bis 2029 erfolgt sein.
Des Weiteren sollen die Leitungen in kürzeren Abständen geprüft,
die Mitarbeiter sensibilisiert und der Mitarbeiter-Einsatz an den
direkten Sanierungsarbeiten erhöht werden. „Ich bin hoch zufrieden.
Hiermit wird dem anhaltenden Protest aus der Bürgerschaft endlich
Rechnung getragen. Der 2025-er Meilenstein entspricht genau der
„Vorgabe“, die ich für die Bezirksvertretung Rodenkirchen
(gewählt bis 2025) gemacht hatte. Mehr kann man nicht erwarten!“,
erklärte Giesen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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