150 Jahre Tierschutz
Sommerfest im Konrad-Adenauer-Tierheim
Zollstock - (st). Mit einem Sommerfest feierte das Konrad-Adenauer-Tierheim in
Zollstock das 150-jährige Bestehen des Kölner Tierschutzvereins von
1868.
Auf dem großen Platz vor dem Tierheim konnten sich die Gäste über
Themen der Tierhaltung und des Tierschutzes informieren oder sich beim
Rundgang durch den Außenbereich von der artgerechten Haltung in den
liebevoll gestalteten Gehegen überzeugen. Anfassen war allerdings
nicht erlaubt – auch beim Sommerfest stand der Schutz der Tiere, von
denen viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, an
erster Stelle. Eine Hüpfburg für die Kleinen und Vorführungen der
Hundeschule Unitas und der Rettungshundestaffel Maintrailer West e.V.
sorgten für Unterhaltung beim Fest.
Als prominente Gäste nahmen Oberbürgermeisterin Henriette Reker und
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, am
Sommerfest teil. Schröder würdigte das große Engagement des
Konrad-Adenauer-Tierheims für den Tierschutz im Kölner Raum.
Außerdem dankte er der Oberbürgermeisterin für die Durchsetzung der
Katzenschutzverordnung, die eine Kastrationspflicht für freilaufende
Kater und Katzen vorsieht. Dies sei dringend nötig gewesen, denn
allein in Köln gibt es bereits über 20.000 Katzen, die ohne festes
Zuhause in den Randgebieten, auf Industriebrachen und Feldern ums
Überleben kämpfen. „Wenn man den Begriff Straßenkatze hört, dann
klingt das immer so romantisch“, so Anne Kolditz, ehrenamtliche
Vorsitzende des Tierheims. Die Realität sehe aber ganz anders aus,
erklärte Kolditz: Das Leben der freilebenden Tiere ist von Hunger,
Krankheit und Elend geprägt, oft sterben die Tiere einen grausamen
Tod. Freilaufende Katzen paaren sich mit den Straßenkatzen und sorgen
so für immer mehr Nachwuchs und eine Verschlimmerung der Situation.
Darum sollten alle privaten Halter von freilaufenden Katzen
Verantwortung übernehmen und ihre Tiere kastrieren lassen.
Schröder kam auch auf das umstrittene Thema „Pferde im Karneval“
zu sprechen. Ein Verbot sei hier dringend notwendig und solle noch vor
der nächsten Karnevalssaison umgesetzt werden. In dieser Hinsicht
hoffe er auf die Unterstützung der Oberbürgermeisterin.
Auch Anne Kolditz betonte, dass der Kölner Tierschutzverein von 1868
den Einsatz von Pferden im Kölner Karneval strikt ablehnt. Pferde
seien Fluchttiere und bei den Karnevalsumzügen würden sie einem
unnatürlichen und unzumutbaren Stress ausgesetzt.
Karnevalstraditionen und wirtschaftliche Gesichtspunkte dürften nicht
schwerer wiegen als das Wohl der Tiere.
Daneben äußerte sich Schröder anerkennend zur Erhöhung der
Fundtierkostenpauschale durch die Stadt Köln. Die Mittel seien zwar
noch nicht kostendeckend, aber realistischer. Die Tombola beim
Sommerfest sollte dazu beitragen, weitere Mittel für das Tierheim zu
sammeln. Dank der großzügigen Spenden von Kölner Geschäften
durften sich Teilnehmer auf hochwertige Gewinne wie eine
Stadionführung beim 1. FC Köln oder ein Fotoshooting beim
Tierfotografen freuen. Die Firma Fressnapf XXL spendete für die
Tombola Futtergutscheine im Wert von 1.000 Euro. Schröder und Kolditz
erklärten, dass die Tierheime nach wie vor ohne Spenden nicht
überleben können.
Wer helfen möchte, kann die Arbeit des Zollstocker Tierheims mit
Futter-, Sach- und Geldspenden, Tierpatenschaften oder ehrenamtlicher
Mitarbeit unterstützen. Eine Übersicht der Futtersammelstellen
finden sich unter www.tierheim-koeln-zollstock.de.
Das Spendenkonto läuft bei der Volksbank Köln Bonn IBAN: DE57 3716
0087 0690 83 0000, BIC: GENODED1CGN.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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