Bessere Anbindung, mehr Einwohner
SPD-Ratsfraktion stellt Ideen für Meschenich vor

Rafael Struwe (l.) und Johannes Waschek erläuterten auf einem Ortsrundgang die – altbekannten – Probleme von Meschenich. | Foto: Broch
  • Rafael Struwe (l.) und Johannes Waschek erläuterten auf einem Ortsrundgang die – altbekannten – Probleme von Meschenich.
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Meschenich - (sb). „Wir wollen Meschenich voranbringen und bringen deshalb
einen Antrag in den Rat“, begrüßte Rafael Struwe zusammen mit
Johannes Waschek die Pressevertreter in Meschenich. Struwe sitzt für
die SPD im Stadtrat und Stadtentwicklungsausschuss, Waschek ist
stellvertretender Vorsitzender der Bürger- und Vereinsgemeinschaft
Meschenich e.V. Um ihre Ideen zu erläutern, hatte die
SPD-Ratsfraktion zu einem Rundgang durch den Ort eingeladen.

Ebenfalls dabei war Verena Aurbek, die neue Sozialraumkoordinatorin
für den Stadtteil. „Wir wollen erreichen, dass die
Nord-Süd-Stadtbahn bis Süd-Meschenich fährt“, erklärte Struwe.
Jetzt sei ein guter Zeitpunkt für die Forderung, da durch das
Bauvorhaben Rondorf-Nordwest eine Kosten-Nutzen-Berechnung für die
Stadtbahn bis Rondorf vorgenommen worden sei mit positivem Ergebnis,
erläuterte er. Die schlechte Anbindung Meschenichs an den ÖPNV wurde
schon häufig von Einwohnern wie von Lokalpolitikern thematisiert. Der
Ort wird von der KVB-Linie 132 bedient, der Bus fährt nur selten und
braucht über 45 Minuten bis ins Zentrum von Köln. Seit etwa zwei
Jahren ist - nach langen Kämpfen der Bürgervereinigung, wie Waschek
betonte - probeweise zusätzlich ein Shuttlebus von Meschenich nach
Hürth-Kalscheuren im Einsatz, so dass die Fahrgäste dort in die
Stadtbahnlinie 18 umsteigen können. Eng verbunden mit der
Weiterführung der Stadtbahn ist eine weitere Forderung der SPD: Mehr
Einwohner im Ort. „Steigt die Einwohnerzahl, steigen die Chancen
für die Stadtbahn. Zudem wird mehr Wohnraum geschaffen, auch
geförderter Wohnraum und den benötigt Köln dringend. Und drittens
soll eine gute Mischung erreicht werden, was die Sozialstruktur
betrifft“, beschrieb Struwe. Das Stadtentwicklungskonzept sehe 300
neue Wohnungen für Meschenich auf vier Flächen vor, erläuterte er.
Eine davon ist eine große, landwirtschaftlich genutzte Fläche an der
Brühler Landstraße, die sich nach Norden Richtung Militärring und
nach Westen Richtung Brühl erstreckt. Mehrfach wiesen Struwe, Waschek
und auch Aurbek auf die Verkehrsbelastung auf der Brühler Landstraße
hin, die den Ort wie eine Barriere teile. Zum Glück komme in naher
Zukunft die seit Jahrzehnten geforderte Ortsumgehung, so Struwe und
Waschek. „Dann muss die Straße in der Ortsmitte umgestaltet werden.
Mehr Raum für Fußgänger“, meinte Struwe.

Des Weiteren will die SPD mehr Einkaufsmöglichkeiten in Meschenich.
„Das Ortszentrum funktioniert schon lange nicht mehr richtig. Außer
Aldi und Netto gibt es hier nicht viel“, sagte Struwe. „Im Laufe
der Jahre haben Bäckerei, Metzgerei und Gaststätten geschlossen und
geblieben ist viel Leerstand“, ergänzte Waschek. Die Verwaltung
müsse bessere Bedingungen für Einzelhändler schaffen, so Struwe.
Zudem soll sich auf der vorgesehenen Baufläche neben dem Kölnberg
Handel ansiedeln, zum Beispiel ein Vollsortimenter, ein Gartencenter
und auch ein Drogeriemarkt, schilderte Struwe. Natürlich will die SPD
auch die Situation „Am Kölnberg“ verbessern. Die
Hochhaussiedlung, in der etwa 4.100 Menschen aus 60 Nationen leben,
gilt als sozialer Brennpunkt und macht immer wieder durch Drogen,
Kriminalität und Prostitution Schlagzeilen. Wohnungen, Häuser und
Wohnumfeld müssten dringend saniert werden, so Struwe. Viele der
Wohnungen seien zudem eklatant überbelegt, sagte er. „Es ist
schwierig, einen Ansprechpartner zu finden, weil es viele Eigentümer
im Komplex gibt“, meinte er. Die Idee der SPD: Die Stadt soll
beginnen, Wohnungen im Kölnberg zu kaufen, so dass das
Wohnaufsichtsgesetz zum Tragen kommen, ein Belegungsmanagement
eingeführt und eine bessere Sozialstruktur erreicht werden könne, so
Struwe. Insgesamt leben knapp 8.000 Menschen in Meschenich.

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