Schwimmkurse und E-Piano für junge Flüchtlinge
Spende des Lions-Club Köln-Vitellius
Rodenkirchen - (sb) „Wir freuen uns über die großzügige Spende des Lions-Club
Köln-Vitellius. Das hilft uns sehr, die Jugendlichen weiter auf ihrem
Weg zur Integration zu unterstützen“, sagte Katrin Peter von der
Stiftung der Diakonie Michaelshoven. Nun überreichte der Präsident
des Clubs, Reinhard Hackler, der Diakonie einen Scheck über 3.500
Euro für die Wohngruppe Pantaleon.
Derzeit leben hier zehn minderjährige Geflüchtete zwischen 14 und 17
Jahren, die ohne ihre Familien nach Deutschland gekommen sind. Bei der
Gruppe, die über zwölf Plätze verfügt, handelt es sich um eine
Clearing- und Inobhutnahmestelle. „Wir stabilisieren die
Jugendlichen, viele von ihnen sind traumatisiert, und ermitteln,
welchen Bedarf sie haben und was sie können“, schilderte
Teamleiterin Mareike Stauder. Die Jugendlichen besuchen einen
Deutschkurs und bleiben nur wenige Monate in der Diakonie. Das
Betreuerteam empfiehlt, wo der Jugendliche in Folge untergebracht
werden sollte, ob in einer Pflegefamilie, einem Jugendwohnheim oder
einer Wohngruppe. Das Jugendamt entscheidet.
Von der Spende möchten Stauder und ihre Mitarbeiter Schwimmkurse für
die jungen Männer finanzieren und ein gebrauchtes E-Piano kaufen.
„Gerade Sport- und Musikprojekte sind sehr wichtig, weil es
übergreifende Projekte sind, in denen die Sprache nicht so zentral
ist, sondern das soziale Miteinander“, erklärte Günter Potthast,
Leiter der Kinder- und Jugendwohngruppen der Diakonie. „Wir geben
die Spende an die Gruppe der minderjährigen, unbegleiteten
Geflüchteten, weil das Flüchtlingsthema derzeit politisch sehr
kontrovers diskutiert wird und wir ein Zeichen setzen wollen“,
erläuterte Hackler. Zudem stünde Jugendhilfe schon immer im
Vordergrund bei dem Lions-Club-Köln-Vitellius, sagte sein
Club-Kollege und ehemalige Zoodirektor Gunther Nogge. Die Jugendlichen
kommen aus unterschiedlichen Ländern, viele von ihnen aus Eritrea,
Guinea und Afghanistan. Sie müssten hier zunächst einmal lernen, wie
das System in Deutschland funktioniert, berichtete Stauder. „Sie
kennen es nicht, dass man nicht gleich loslegen kann mit Arbeit,
Schule und so weiter, sondern dass man hier erst einmal für alle
Dinge Anträge stellt“, beschrieb sie. Sehr großen Anklang finde
die Fahrradwerkstatt der Diakonie bei den Jugendlichen. Hier werden
gebrauchte, kaputte Räder wieder fahrtauglich gemacht. „Wer zehn
Stunden arbeitet, hat sich ein Fahrrad erarbeitet“, sagte Stauder.
Leihen geht aber auch schon vorher. Die Fahrradwerkstatt könne alte
Räder immer gebrauchen, so Potthast. Wer einen Drahtesel bei sich zu
Hause stehen hat, den er entbehren kann, kann ihn gerne ihn der
Herzkammer der Diakonie abgeben.
Die Adresse der Herzkammer lautet Michaelshovener Straße 4, 50999
Köln (Schilder Anlieferung Haus Simeon folgen). Öffnungszeiten:
Montag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr und Freitag von 10 bis 13 Uhr.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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