Neuer Platz, weniger Spiele?
Spielbetrieb soll eingeschränkt werden
Zollstock - (sb), Kunstrasen statt Asche – das wünschen sich alle
Fußballvereine. Beim S.V. Rot-Weiß Zollstock soll dieser Wunsch im
kommenden Jahr Wirklichkeit werden. Im Frühsommer soll der Bau
beginnen, hofft Karl Ettelt, Schatzmeister des Vereins. „Das ist
toll, wir freuen uns sehr. Da haben wir viele Jahre drauf gewartet“,
sagte er. Der neue Platz soll etwa 1,1 Millionen Euro kosten.
Auch Tribüne, Lichtanlage und Parkplatz werden saniert. Bei aller
Freude macht sich der Verein dennoch Sorgen. Denn wenn der
Kunstrasenplatz fertig ist, soll der Spielbetrieb am Wochenende
eingeschränkt werden. Insgesamt fünf Spiele sollen nur noch
stattfinden dürfen, samstags drei und sonntags zwei. Eine
Katastrophe, findet Ettelt. „Es ist jetzt mit unseren 13
Mannschaften schwierig klarzukommen. Durch einen Kunstrasenplatz wird
der Verein wachsen, wir gehen von 20 Mannschaften aus. Wie soll das
gehen mit eingeschränktem Spielbetrieb?“ fragt er. Das Training
unter der Woche ist davon nicht betroffen. „Wir würden die Spiele
ja auch auf Wochentage legen, aber der Verband setzt sie für das
Wochenende an. Das können wir nicht bestimmen“, so Ettelt. Der S.V.
Rot-Weiß Zollstock hat derzeit um die 650 Mitglieder, darunter rund
200 Aktive in der Fußballabteilung.
Die geplante Spielbetriebeinschränkung geht auf ein Lärmgutachten
zurück, das im September für die Sportanlage an der Kendenicher
Straße erstellt wurde. Das steht immer an, wenn ein Platz saniert
wird. Neuer Platz, weniger Spiele – da kann Ettelt nur den Kopf
schütteln. „Es wird weniger Lärm geben, keinen Staub mehr im
Sommer, alles wird besser. Das versteht doch kein Mensch“, meint er.
Das Kuriose: Würde der Verein den alten Ascheplatz behalten, dürfte
weiter so gespielt werden wie bisher, samstags und sonntags zwischen
10 und 17 Uhr nach freier Verfügung, so Ettelt. Zudem wird eine
Lärmschutzwand am Platz zu den Anwohnern hin errichtet werden. „Ich
verstehe es nicht“, meinte er. Das liege an den neuen Bestimmungen,
die greifen würden, wenn ein Platz erneuert wird, erklärte eine
Mitarbeiterin des Sportamtes. Für den alten Ascheplatz gelten noch
die alten, weniger strengen Bestimmungen.
Wann genau der Bau des Kunstrasenplatzes beginnen soll, kann das
Sportamt der Stadt noch nicht sagen. Es geht von einer Bauzeit von
sechs bis acht Monaten aus. Ein Jahr nach der Sanierung soll ein neues
Lärmgutachten erstellt werden, in dem die tatsächlich auftretenden
Lärmpegel gemessen werden. Daraufhin, so hoffen Verein und Sportamt,
können die Spielbetriebszeiten wieder erhöht werden. Bis dahin
müsse der Verein in Zusammenarbeit mit dem Amt versuchen,
Meisterschaftsspiele, welche über die zugestandene Nutzungszeit
hinausgehen, auf umliegenden Sportanlagen abzufangen, erklärte die
Verwaltung in einer Mitteilung an die Bezirksvertretung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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