24 Bäume gefällt
Sportplatzneubau: Die Hälfte der Ersatzpflanzen kommt nach Meschenich
Meschenich - (sb). Der SC 1923 Meschenich e. V. bekommt einen neuen Sportplatz,
die Arbeiten dafür sind vor einigen Wochen angelaufen. Der alte
Asche-Sandplatz an der Zaunhofstraße wird gegen Kunstrasen
ausgetauscht, die Entwässerung, Wege und Ballfangzäune werden
erneuert.
Für die Sanierung ließ die Stadt Ende Februar 24 Bäume fällen, 23
Hybrid-Pappeln und einen Feldahorn. Dies sei nötig gewesen, „zum
einen um den neuen Sportplatz sachgerecht errichten zu können, zum
anderen, um der Verkehrssicherheitspflicht nachzukommen“, erklärte
das städtische Sportamt. Die Pappeln wurden zuvor von einem
städtischen Baumkontrolleur begutachtet, der sie als „abgängig“
einstufte. Das bedeutet, dass ein Baum nicht erhalten werden kann,
etwa wegen zu starker Beschädigung oder Krankheit. Für die
gefällten Bäume wird es Ausgleichspflanzungen geben. Da sich die
Sportanlage in einem Landschaftsschutzgebiet befindet, wurde die
Baumaßnahme dem Landschaftsbeirat vorgestellt. Dieser beschloss, dass
neben der Ausgleichsbepflanzung auf der Sportanlage selbst noch 18
weitere Bäume gepflanzt werden sollen. Demzufolge sollen 18 Bäume
sowie einige Sträucher auf der Anlage in die Erde kommen. Die
zusätzlichen 18 Bäume könnten leider aus Platzgründen nicht auf
dem Vereinsgelände gepflanzt werden, so die Verwaltung.
Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat für diese Bäume
Standorte in der Westhovener Aue, im Rheinpark und im
Landschaftsschutzgebiet Rheinaue Langel bis Merkenich gefunden. „Der
Eingriff kann durch die Ausgleichsmaßnahmen vollständig ausgeglichen
werden“, so die Verwaltung. Der Bürgerverein „aktiv für
meschenich e.V.“ ist mit dieser Lösung nicht zufrieden und
wünscht, dass alle Ersatzpflanzungen in Meschenich vorgenommen
werden. Während in anderen Stadtteilen ausgedehnte Bereiche zur
Naherholung mit Baumbewuchs zu finden seien, sähe das in Meschenich
anders aus, so Vereinsvorsitzender Ingo Brambach. „In und um
Meschenich herum fehlt dieser Bewuchs und die
Naherholungsmöglichkeiten nahezu vollständig, wenn man von dem Weg
rund um das Naturschutzgebiet absieht, was aber ja auch nicht betreten
werden darf“, schilderte er. „Deshalb ist es wichtig, möglichst
viele Bäume in den Ort zu bekommen, um die Aufenthaltsqualität zu
erhöhen. Außerdem verbessern Bäume die Luftqualität, die in
Meschenich ja durch Straßenverkehr und umliegende Industrie sowieso
nicht so gut ist“, so Brambach. Der Verein sei bereit, dafür die
nötigen Plätze zu finden, sagte er. Auch die Lokalpolitiker fordern
regelmäßig, dass Ersatzpflanzung am besten, wenn möglich, in
unmittelbarer Nähe des Standortes der gefällten Bäume oder
zumindest im Stadtbezirk vorgenommen werden sollen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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