Keine Studenten in Flüchtlingsunterkünfte
Stadt weist auf gestiegene Zahl hin
Marienburg/ Rodenkirchen - (sb). Die Verwaltung solle prüfen, ob das aktuell als
Flüchtlingsunterkunft genutzte ehemalige Bonotel an der Bonner
Straße in Marienburg dauerhaft in ein Studentenwohnheim umgewandelt
werden könne. Das wollte die FDP-Fraktion schon in der der
Dezembersitzung der Bezirksvertreter fordern, hatte ihren Antrag aber
vertagt.
Die Zahlen der eine Unterkunft suchenden Flüchtlinge gingen
kontinuierlich stark zurück und alle in Köln registrierten
Flüchtlinge befänden sich in geeigneten Unterkünften und Wohnungen.
Dadurch blieben diverse Unterkunftsplätze ungenutzt, denen eine hohe
Anzahl von Studenten in Köln gegenüber stünden, die keinen
geeigneten Wohnraum fänden, argumentierte die FDP.
Nun stand der Antrag wieder auf der Tagesordnung der Lokalpolitiker.
„In der Öffentlichkeit stößt diese Idee auf viel Sympathie, bei
der Verwaltung findet sie jedoch keine Zustimmung“, sagte
FDP-Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Daniel und nahm damit Bezug auf
eine Mitteilung von Sozialdezernent Harald Rau, die den
Bezirksvertretern vor der Sitzung zugegangen war. Josef Ludwig, Leiter
des städtischen Amtes für Wohnungswesen, war ins Rodenkirchener
Rathaus gekommen, um den Sachverhalt zu erläutern. „Wir haben keine
kontinuierlich sinkenden Zahlen, sondern seit dem vierten Quartal 2018
steigen die Zahlen der Geflüchteten wieder“, schilderte er. Dabei
handle es sich vorwiegend um unerlaubt eingereiste Personen. Derzeit
müsse die Stadt wieder insgesamt über 10.000 Geflüchtete
unterbringen und habe daher die Reserveplätze belegen und
Notunterkünfte wie Leichtbauhallen reaktivieren müssen, beschrieb
Ludwig. Auch den Vertrag für die Notunterbringung in der Ringstraße
in Rodenkirchen habe man, anders als geplant, um ein Jahr verlängert,
erklärte er. „Das ist nicht unsere Bestrebung, aber es war keine
andere Wahl“, sagte er. Insgesamt seien noch 1.600 Menschen in Köln
in Notaufnahmen und Leichtbauhallen ohne Privatsphäre untergebracht
und 2.000 in teuren Beherbergungsbetrieben. „Diese Menschen müssen
erst anders untergebracht werden“, so Ludwig. Generell seien
Leichtbauhallen und Notunterkünfte nicht für dauerhaftes Wohnen
geeignet und auch rechtlich nicht zugelassen, erläuterte er. „Bei
dem Bonotel kann man bei entsprechenden Zahlen darüber nachdenken“,
meinte der Amtsleiter. Sollte es soweit kommen, müsse geklärt
werden, wer als Betreiber für ein Studentenwohnheim in Frage komme,
die Stadt betreibe keine Studentenunterkünfte, so Ludwig. „Aber
jetzt können wir das Bonotel noch nicht aufgeben“, betonte er.
Daniel zeigte sich von diesen Ausführungen überzeugt und zog den
Antrag zurück.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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