Baumgräber gefragt
Stadt weitet Angebot aus, auch auf dem Friedhof Steinneuerhof

Für viele Kölner attraktiv – die letzte Ruhe unter einem alten Baum und keine anfallende Grabpflege für Angehörige. Die Stadt weitet das Angebot an Baumgräbern aus, auch auf dem Friedhof Steinneuerhof (im Bild) wird es künftig mehr Fläche für Baumgräber geben. | Foto: Broch
  • Für viele Kölner attraktiv – die letzte Ruhe unter einem alten Baum und keine anfallende Grabpflege für Angehörige. Die Stadt weitet das Angebot an Baumgräbern aus, auch auf dem Friedhof Steinneuerhof (im Bild) wird es künftig mehr Fläche für Baumgräber geben.
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Rondorf - (sb). Unter einer alten Buche, Birke oder Kiefer begraben zu werden
– eine Vorstellung die immer mehr Kölnern zu gefallen scheint. Seit
2008 bietet die Stadt Baumgrabstätten auf dem Nordfriedhof in
Weidenpesch, dem Ostfriedhof in Dellbrück und dem Friedhof
Steinneuerhof in Rondorf und seit seiner Einführung werde dieses
Angebot rege angenommen, heißt in einer Mitteilung der Stadt.

Seit 2017 verzeichnet sie einen weiteren Anstieg in der Nachfrage. In
2019 fanden 878 Verstorbene ihre letzte Ruhe unter einem Baum auf
einem dieser drei Friedhöfe. Dies entspricht rund 11 Prozent aller
Beisetzungen und 16 Prozent an allen Urnenbeisetzungen. Um der
steigenden Nachfrage entsprechen zu können, weitet die Stadt ihr
Baumgrabstättenangebot aus. Zukünftig werden auch Baumgräber auf
dem Friedhof Leidenhausen in Porz-Leidenhausen und dem Friedhof
Worringen in Worringen angeboten. Auf dem Friedhof Steinneuerhof wird
eine weitere Fläche für Baumgräber reserviert. Anders als bisher
will die Verwaltung zukünftig anstelle von zwei Grabstätten mit
jeweils bis zu zwei Grabstellen bis zu vier Grabstätten mit jeweils
bis zu zwei Grabstellen an einem Baum vergeben, um die Flächen
effektiv zu nutzen. Das heißt, es können acht statt wie bisher vier
Menschen an einem Baum beerdigt werden. Eine würde- und pietätvolle
Beisetzung der Verstorbenen bleibe aber auch in Zukunft
gewährleistet, versichert die Verwaltung. Die vier Grabstätten mit
jeweils bis zu zwei Grabstellen ließen sich weiterhin klar
voneinander abgrenzen.

Auch in anderen Städten, so die Stadt, fänden acht Urnen unter einem
Begräbnisbaum Platz. In Baumgrabstätten werden nur Urnen beigesetzt.
Man kann sich „seinen“ Baum schon zu Lebzeiten aussuchen und
reservieren. Die Nutzungsdauer beträgt 20 Jahre, kann aber beliebig
verlängert werden. Man kann Einzel- oder Paargräber für zwei Urnen
erwerben. Zum Gedenken kann man einen naturbelassenen Findling oder
einen bearbeiteten Naturstein in den Rasen einlassen mit dem Namen des
Verstorbenen und seinen Geburts- und Sterbedaten. Die
Friedhofsverwaltung hält die Flure mit Baumgrabstätten im Rahmen der
allgemeinen Friedhofspflege instand. Daher dürfen keine Grablichter
und kein Grabschmuck auf die Flächen gelegt werden. Dies geschieht
aber unerlaubter Weise immer wieder, was die Pflege der Fläche
schwieriger macht. Sollte ein Baum aus Sicherheits- oder
Krankheitsgründen gefällt werden müssen, bietet die Stadt die
Umbettung zu einem Ersatzbaum. Mit der Ausweitung des Baumgrabangebots
setzt die Stadt eine Maßnahme aus dem Konzept „Kulturraum Kölner
Friedhöfe 2025“ um.

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RAG - Redaktion

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