Stiftung will Seilbahn spenden
Stiftungsvorsitzender Hartmut Menden ärgert sich
Zollstock - (sb). An einer Seilbahn über den Spielplatz zu schweben - ein
Riesenspaß für Kinder! Das will die Zollstocker Vogt-Stiftung gerne
den Jungen und Mädchen auf dem Spielplatz neben der Grundschule
Rosenzweigweg ermöglichen. „Der Spielplatz ist groß und sehr stark
besucht, manchmal sogar überlaufen. Aber es gibt noch viel freie
Fläche und da hatten wir die Idee, ein weiteres Spielgerät für den
freien Bereich zur Vorgebirgstraße hin anzuschaffen“, schilderte
Hartmut Menden, Vorsitzender der Stiftung, die schon viele
Spielgeräte in Zollstock spendete.
6.000 Euro stellt die Stiftung der Stadt für eine 30 Meter lange
Seilbahn zur Verfügung. „Das sollte den Kindern gerade in der
Corona-Zeit, wo so viel nicht geht, eine kleine Freude machen“,
sagte Menden. Er wand sich Anfang des Jahres mit dem Vorschlag an das
Grünflächenamt der Stadt, das schnell begeistert der Idee zugestimmt
habe. Das Amt für Kinder- und Jugendinteressen habe die Idee auch
willkommen geheißen, habe Menden aber mitgeteilt, zunächst müsse
ein Architekt mit der Planung beauftragt werden. Da kein Architekt der
Stadt frei war, habe das gedauert, so Menden. „Das hatten wir bei
den anderen Spielgeräten noch nie, dass ein Architekt planen
musste“, wunderte er sich. Nach einer Standortprüfung habe zudem
auch noch geprüft werden müssen, ob sich eventuell Leitungen im
vorgesehenen Bereich befinden. „Vor Kurzem hat die Stadt dort erst
Bäume gepflanzt. Da müsste man das doch wissen“, meinte Menden.
Schließlich sei die Stadt noch damit gekommen, dass zudem eine
Bodenprüfung vonnöten sei. Unter der Seilbahn müssen 40 Zentimeter
als Fallschutz ausgehoben werden. Die Prüfung soll klären, ob
verschiedene Erdsorten vorhanden sind, die dann eventuell getrennt
entsorgt werden müssen.
„Diese Informationen sind erforderlich, denn die Art der Entsorgung
hat Auswirkungen auf die Preisentwicklung der Garten- und
Landschaftsbauarbeiten“, erklärte dazu Sarala Christensen,
Pressesprecherin der Stadt. Am zukünftigen Standort der Seilbahn ist
jetzt noch Wiese, die dort entsprechend vorbereitetet werden müsse,
erläuterte sie. Der Sommer ist mittlerweile vorbei, wann die Seilbahn
kommen kann, ist noch unklar. Das hänge damit zusammen, dass derzeit
die Lieferzeit für Spielgeräte sowie die Terminierung für die
anfallenden Gartenbauarbeiten aufgrund der allgemeinen Material- und
Personalknappheit bei den Firmen nicht genau zu kalkulieren seien, so
Christensen. Bestellt sei das Gerät, sagte sie.
„Es ist unvorstellbar, welche Hürden und Erschwernisse die Stadt
aufstellt. Es geht schließlich nur um ein Spielgerät!“, ärgert
sich Menden. Christensen ihrerseits betont, dass das Amt für Kinder,
Jugend und Familie sich sehr für das Engagement der Stiftung bedanke.
Wenn die Kinder möglichst bald an der neuen Seilbahn schweben, wird
sich durch deren Freude wahrscheinlich auch aller Ärger
verflüchtigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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