Hausputz im Kalscheurer Weiher
Taucher holen Unrat aus dem Gewässer
Zollstock - (sb). „Leider hatten wir wegen der vielen Algen keine so gute
Sicht“, schilderte Dieter Körfgen. Dennoch beförderten der Taucher
und zwei Kollegen so manche Dinge an die Oberfläche, die nicht in
einen See gehören. Die drei Taucher waren drei Stunden im Kalscheurer
Weiher im Bereich des Zollstocker Weges im Einsatz, um das Gewässer
von Unrat und Müll zu befreien.
Dabei seien auch ganz erstaunliche Sachen zum Vorschein gekommen,
erzählte Berthold Pelzer, Vorsitzender des Vereins „Unser
Kalscheurer Weiher“. Der Verein hatte die Säuberungsaktion im
Rahmen von „Kölle putzmunter“ organisiert. „Die Taucher holten
Beutel mit Modeschmuck, Münzen, Uhren und Papieren hervor, auch einen
Personalausweis. Sogar einen Tresor haben sie gefunden!“, schilderte
Pelzer. Wegen dieser Funde habe man die Polizei gerufen, sagte er.
„Die Polizisten haben die Sachen untersucht und mitgenommen“, so
Pelzer. Bei diesen Dingen handelt es sich offensichtlich um Diebesgut
beziehungsweise um die Teile davon, die die Diebe nicht gebrauchen
konnten und entsorgten. Außerdem fischten die Taucher mehrere
Fahrradrahmen, Reifen, abgesunkene Hölzer, Plastikflaschen,
Glasflaschen und derlei Unrat aus dem Wasser. Während sie den
Weihergrund absuchten, waren um die zwölf Vereinsmitglieder im
Uferbereich mit Greifzangen unterwegs und holten hier Flaschen,
Zigarettenschachteln, Verpackungen und weiteren Müll aus Büschen und
Wiesen. „Das machen wir regelmäßig, aber eine solche Säuberung
mit Tauchern haben wir zum ersten Mal gemacht“, erläuterte Pelzer.
Schon zwei Wochen zuvor waren die Froschmänner von der Tauchschule
Körfgen am anderen Ufer bei der Kahnstation zugange und hatten
einiges an Müll aus dem Wasser gezogen. „Es ist schön, dass dann
viele Leute, Spaziergänger, sich interessieren und nachfragen, was
wir machen“, meinte Pelzer. Beim zweiten Tauchgang sei Volker
Lüdicke von den Stadtentwässerungsbetrieben (StEB) vorbei gekommen,
erzählte er. „Er informierte sich über die Aktion unseres Verein
und war insgesamt von unserer Arbeit am See sehr angetan“, freute
sich Pelzer. Was ihn und seine Vereinskollegen besonders freut: Im
nächsten Jahr will die StEB eine Grundwasserpumpe am Weiher
installieren. Das sei gut für die Wasserqualität, und der
Vereinskiosk könne dann über die Stromleitung, die für die Pumpe
eingerichtet wird, ebenfalls Strom bekommen, berichtete er. „Wir
hoffen, dass das tatsächlich nächstes Jahr so passiert“, sagte
Pelzer. Wichtig finden die Vereinsmitglieder auch, dass der
Zollstocker Weg am Weiher so bald wie möglich für den Autoverkehr
gesperrt wird. Eine solche Sperrung ist schon lange im Gespräch, um
die Kröten zu schützen, die im Weiher leben und die Straße
überqueren, und auch, damit sich Spaziergänger und Radfahrer
gefahrlos dort bewegen können.
Bevor der Zollstocker Weg gesperrt werden kann, müssen aber die
Kleingärtner, die ihre Gärten in Weiher-Nähe haben, eine andere
Zufahrt zu ihren Grundstücken bekommen. Hierfür will die Stadt die
Jägerstraße herrichten.
Weitere Infos zum Verein „Unser Kalscheurer Weiher e.V.“ und
seinen Aktionen unter www.kalscheurer-weiher.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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