Rheinbrücke, Nord-Süd-Stadtbahn und Ortsumgehung
Verkehrsdezernentin bei der BVR

Christian Dörkes (ganz links) und Andrea Blome beantworteten die Frage der Bürgervereinigung und der Bürger, hier mit  Dieter Maretzky und Jürgen Müller. | Foto: Broch
  • Christian Dörkes (ganz links) und Andrea Blome beantworteten die Frage der Bürgervereinigung und der Bürger, hier mit Dieter Maretzky und Jürgen Müller.
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Rodenkirchen - (sb). Wie weit sind die Planungen für die vierte Baustufe der
Nord-Süd-Stadtbahn? Können die Busse 130 und 131 öfter fahren? Wie
steht es um den Radverkehr? Wird es eine neue Rheinbrücke zwischen
Godorf und Niederkassel geben? Diese und weitere Fragen hatten die
Rodenkirchener an Andrea Blome. Die Kölner Verkehrsdezernentin war
auf Einladung der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. Gast bei der
Mitgliederversammlung in der Barbarastraße. Blome ist seit Anfang des
Jahres im Amt.

„Es gibt das Strategiepapier Köln mobil 2015“, antwortete sie auf
die Frage von Dieter Maretzky, Vorsitzender der Bürgervereinigung,
nach einem Gesamtverkehrskonzept. Man müsse in den ÖPNV investieren
und in die Radinfrastruktur, um die wachsende Stadt mobil zu halten,
erklärte sie. „Die Stadt ist fertig gebaut. Wir können nicht von
Grund auf neu überlegen, sondern müssen mit dem arbeiten, was wir
haben, das KVB-Netz erweitern, Radschnellwege schaffen“, so Blome.
Der Kölner Süden wolle so schnell wie möglich die vierte Stufe der
Nord-Süd-Stadtbahn, die vom Bonner Verteiler nach Meschenich oder
Godorf führen soll, legte Maretzky dar. „Das Wichtigste ist die
Trassenplanung und die ist abhängig von den
Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Beides findet statt, hier ist ein
geordneter Prozess im Gang“, schilderte Blome. Das
Planfeststellungversfahren müsse durchlaufen, die Anträge auf
Fördermittel gestellt und die notwendigen Grundstücke erworben
werden, erläuterte sie. „Das dauert Jahre, aber 2022 sollten wir
Baurecht haben“, sagte sie.

Was den Ausbau des Radverkehrs betrifft, zeigte sich die Dezernentin
zuversichtlich. Der Fahrradbeauftragte der Stadt habe mittlerweile ein
Team von 15 Mitarbeitern. „Bisher haben wir uns die Bezirke einzeln
angesehen, das dauert viel zu lange“, meinte Blome. Jetzt sollten
zunächst die Radschnellwege ausgebaut und dadurch leistungsfähige
Achsen geschaffen werden, danach solle es in die Bezirke gehen. Ein
großes Problem sieht sie darin, dass die Radwege häufig zugeparkt
würden. „Hier fehlt es an der Disziplin der Autofahrer. Wir müssen
hier kontrollieren, damit die Radanlagen genutzt werden können“,
betonte sie. Auf eine neue Rheinbrücke zwischen Godorf und
Niederkassel angesprochen, erklärte Blome, dass Verwaltung und Rat
ein solches Projekt, das in der Hand von Straßen NRW liegt,
unterstützten. „Es hat sehr hohe Priorität“, sagte sie. Zur
Ortsumgehung Meschenich erklärte Christian Dörkes vom städtischen
Amt für Straßen und Verkehrstechnik, dass es zwei Verfahren dazu
gebe. „Im ersten geht es um die Umgehung des Ortskernes. Das
befindet sich im Planfeststellungsverfahren. Wir erwarten den
Beschluss für 2018 und können dann mit den Bauvorbereitung
beginnen“, sagte er. Im zweiten Verfahren, in dem es um den
Anschluss der Ortsumgehung an die Autobahn geht, befinde man sich im
Linienbestimmungsverfahren, so Dörkes.

Zu Turbulenzen kam es gegen Ende der Veranstaltung, als Vertreter der
Bürgerinitiativen, die sich für den Erhalt der Bäume entlang der
Bonner Straße eingesetzt hatten, Blome vorwarfen, Gespräche mit
ihnen abgebrochen zu haben. Die Bäume seien gefällt worden, ohne
dass die Verwaltung die Alternativplanungen der Initiativen
ausreichend geprüft hätte, kritisierten die Bürger. Blome wies die
Vorwürfe zurück. „Es ist alles geprüft worden, da macht es keinen
Sinn, noch einmal drei Monate zu warten. Die Planungen waren so nicht
umzusetzen, und die Trasse zu verlegen, hätte neue Betroffenheiten
hervorgerufen und die ganze Planfeststellung wieder in Frage
gestellt“, erklärte sie. Blome betonte, dass der Rat einhellig den
Beginn der Maßnahme wollte. Was die Taktung der Buslinien beträfe,
erklärten sie und Dörkes, müsse man ein solches Ansinnen stadtweit
betrachten und die Wirtschaftlichkeit im Auge haben.

Bei den Vorstandswahlen wurde Dieter Maretzky im Amt als erster
Vorsitzender bestätigt, zweiter Vorsitzender wurde Wolfgang Behrendt,
erste Schatzmeisterin blieb Silvia Behrendt, ihr Stellvertreter wurde
Michael Philippi und zur Schriftführerin wurde Iris Ebel-Philippi
gewählt. Hanspeter Hienzsch schied aus dem Vorstand aus.

Die Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. versteht sich seit 1964 als
Lobby für den Kölner Süden. Zu den traditionellen Schwerpunkten
ihrer Arbeit zählen die Kultur- und Kommunalpolitik. Derzeit
engagieren sich 540 aktive Mitglieder.

Weitere Informationen unter www.buergervereinigung-rodenkirchen.de

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