Grundschule Gaedestraße und Europaschule
Verwaltung erläutert Verzögerungen

Die Grube an der Gaedestraße liegt seit dem Abriss der ehemaligen Polizeigebäude 2013/14 offen. Hier sollte eigentlich schon jetzt eine dreizügige Grundschule entstehen. Nach aktuellem Stand soll sie 2022 fertig sein. | Foto: Broch/ Archiv
  • Die Grube an der Gaedestraße liegt seit dem Abriss der ehemaligen Polizeigebäude 2013/14 offen. Hier sollte eigentlich schon jetzt eine dreizügige Grundschule entstehen. Nach aktuellem Stand soll sie 2022 fertig sein.
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Raderthal/ Marienburg - (sb). Seit Jahren liege die Baugrube für die neue Grundschule in
Marienburg offen, aber von Bauarbeiten keine Spur. Seit 2010 warte die
Europaschule in Zollstock/ Raderthal auf die beschlossene
Generalinstandsetzung und immer noch stehe kein Termin dafür fest,
schilderte Jörg Klusemann (SPD) in der vergangenen Sitzung der
Bezirksvertreter.

Deswegen hatten seine Fraktion und die der Grünen eine Aktuelle
Stunde (AKS) in der Bezirksvertretung beantragt. „Wir haben mehrfach
nachgefragt, bekommen Antworten, aber es tut sich nichts
Sichtbares“, beklagte er. Er wies darauf hin, dass dieser Zustand
bei Schülern, Eltern und Lehrern ein Gefühl der Perspektivlosigkeit
und bei den Bürgern Entsetzen hervorrufe. Eingeladene Vertreter der
städtischen Gebäudewirtschaft sollten die Gründe für die
Verzögerungen und den aktuellen Sachstand darlegen. „Wir wollen
wissen, wie es mit den beiden Schulen weitergeht!“, betonte
Klusemann.

Anja Geick, Gebäudewirtschaft, erklärte, die Baugrube sei bereits
2012/14 entstanden, als die Gebäude der ehemaligen Reiterstaffel der
Polizei auf dem Grundstück an der Gaedestraße abgerissen wurden.
2015 sei der Planungsbeschluss für die neue Grundschule gefasst
worden, 2016 sei dieser aktualisiert worden, da drei Projekte – die
Schule in Marienburg, eine in Junkersdorf und eine in Kalk –
zusammengefasst worden seien. Diese drei Schulen sollen in
Modulbauweise und mit einem neuen Raumkonzept errichtet werden und von
einem Generalunternehmen realisiert werden. Ursprünglich sollte die
Schule Gaedestraße Ende 2020 fertig sein. „Das war zu
ambitioniert“, räumte Geick ein. Verzögerungen habe es vor allem
durch Personalengpässe bei der Gebäudewirtschaft gegeben, erklärte
sie. Des Weiteren habe das moderne pädagogische Raumkonzept mit
Lernlandschaften statt mit Flurschulen, wo rechts und links
Klassenräume von langen Fluren abgehen, in Verbindung mit der
Modulbauweise zu Verzögerungen geführt. „Das ist neu in Köln. Es
sind die ersten drei Schulen, die so gebaut werden“, beschrieb
Geick. In der ersten Vergabeausschreibung seien die Anforderungen der
Gebäudewirtschaft so hoch gewesen, dass sie der Markt nicht habe
bedienen können, erklärte die Architektin. „In der aktuellen
Schulbaurichtlinie des Landes gibt es dazu keine eindeutigen
Regelungen. Wir mussten die Vergabeausschreibung anpassen und haben
dafür die Genehmigung des Landes im Juni dieses Jahres erhalten. Das
hat wertvolle Zeit gekostet“, so Geick. Nun ist die Ausschreibung
raus und läuft bis Ende Januar. Dann wird es einige Monate dauern,
bis entschieden wird, welcher Anbieter den Zuschlag erhält. Ende 2022
soll die Schule – dreizügig, für 300 Schüler, mit
Versammlungsstätte und Einfachturnhalle – fertig sein. Ob der
Betrieb mitten im Schuljahr dort starten wird oder erst zum Schuljahr
2023/24, sei noch offen, meinte Geick.

Das Problem bei der Europaschule sei, dass man noch keinen geeigneten
Interimsstandort für die Schule gefunden habe, erklärte sie. Die
Arbeiten für die Generalinstandsetzung sind massiv, so dass sie nicht
bei laufendem Betrieb stattfinden können. Die Schule mit 1.300
Schülern muss für den Zeitraum der Arbeiten ausgelagert werden,
notfalls auch getrennt.

Norbert Müller, Gebäudewirtschaft, betonte aber, dass notwendige
Instandhaltungen selbstverständlich laufend vorgenommen würden. Kurz
vor der Sitzung hatte der Schulleiter der Europaschule in einer
Stellungnahme eindrücklich den desolaten Zustand des Schulgebäudes
beschrieben, in dem es unter anderem häufig zu Wassereinbrüchen
wegen des maroden Daches kommt. Die Lokalpolitiker beschlossen
einstimmig, dass die Fachverwaltung in jedem Quartal einen Bericht im
Rahmen eines Gesprächskreises geben soll, in dem neben
Bezirksvertretern auch Vertreter der Schulen beteiligt sein werden.
„Wir wollen eine Entwicklung sehen“, betonte Klusemann.

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