Kabarett im Schuhladen
Zollstocker Kulturwochenende bietet jede Menge Kunst und Kultur

Im Quick-Schuh unterhielt  unter anderem „Gottin Gals Hummel“ mit ihrem „kleinen Paralleluniversum“. | Foto: Broch
  • Im Quick-Schuh unterhielt unter anderem „Gottin Gals Hummel“ mit ihrem „kleinen Paralleluniversum“.
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Zollstock - (sb). Man habe Ecken im Veedel kennengelernt, die man überhaupt
nicht kannte. -Man habe ganz neue, unbekannte Kulturorte
kennengelernt. - Man habe gar nicht gewusst, dass es in Zollstock so
viel Kultur gebe! - Jede Menge positives Feedback gab es nach dem
Zollstocker Kulturwochenende, erzählte Ellen Muck, Künstlerin und
Mitglied im Verein „Zollstockkultur e.V.“. Der Verein organisiert
das Kulturwochenende.

„Jetzt weiß ich endlich, wo Zollstock liegt, hat uns ein Sülzer
gesagt“, lachte Muck. Zum fünften Mal fand die dreitägige
Veranstaltung statt, mit bald 50 Aktionen an 17 Veranstaltungsorten.
„Wir sind wieder gewachsen, mit mehr Veranstaltungen an mehr
Orten“, berichtete Muck. Das Angebot reichte von Lesungen,
Fotoausstellungen und Videoinstallationen über Musikkabarett im
Schuhladen, Mitsingkonzert im Seniorenheim, unterschiedlichste
Konzerte über Butoh-Tanz bis zu Schauspiel im Pfarrgarten von St.
Pius.

Auf seiner Europatournee machte der argentinische Künstler Miguel
Pesce einen Abstecher nach Zollstock und lud zum Konzert populärer
Musik aus seiner Heimat ins Pfarrzentrum von Heiliggeist. Hier
präsentierten auch Schüler der Kölner Sängerin Nicola Müllers
Stücke aus Musicals, der Club Kölner Filmer e.V. zeigte einen Film
über Zollstock mit anschließender Diskussion und in der Halle
Zollstock las der Schauspieler Bernhard Weitzell aus dem Werk „Nixe
im Rollstuhl“ von Sylvia Korn. Die 47-jährige leidet seit ihrer
Kindheit an einer fortschreitenden Nervenkrankheit, die sie in ihrer
Bewegungsfähigkeit sowie in ihrer Sprechfähigkeit stark
einschränkt. In der autobiografischen Lektüre beschreibt sie ihre
Lebenssituation. Diese und viele weitere Veranstaltungen lockten viele
Besucher nach Zollstock. „Wir wollen Zollstock kulturell
weiterentwickeln und bekannter machen. Das Kulturwochenende bietet
eine gute Gelegenheit, mal durchs Veedel zu bummeln. Außerdem wollen
wir damit die Kommunikation zwischen Menschen aus ganz verschiedenen
Bereichen fördern“, schilderte Muck. Es sei sehr viel Arbeit, aber
sie lohne sich, sagte sie. „Wir sind total erledigt, aber sehr, sehr
zufrieden“, resümierte sie nach dem Wochenende. Enttäuschend war
für die Besucher nur möglicherweise die Installation des Künstlers
Ralf Witthaus im Rosenzweigpark. Durch den trockenen Sommer war der
Kontrast zwischen Rasen und Erde nicht deutlich, so dass die
Installation nicht wirklich zur Geltung kam. Froh sind Muck und ihre
Mitstreiter, dass der Allgemeine Bürgerverein und die Rodenkirchener
Lokalpolitiker das Projekt unterstützen. So förderte die
Bezirksvertretung die Veranstaltung mit 2.000 Euro und
Bezirksbürgermeister Mike Homann sprach Grußworte bei der
Eröffnungsveranstaltung mit Chansons im Bürgerhaus Zollstock.
Demnächst soll es noch mehr Kultur in Zollstock geben. Die Halle
Zollstock am Gottesweg 79 lädt ab dem 14. Oktober jeden Sonntag
zwischen 14 und 18 Uhr zum Kultursonntag, Eintritt frei.

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