„Bergisch hoch vier“
500 Birken für Oberelben
Bruchhausen-Röttgen - Eines der größten Erntefeste in der Region „Bergisch hoch vier"
fand am ersten Wochenende im September statt. Schaut man auf das
Programm oder war vielleicht sogar Gast dort, so stellte man fest,
dass ein amtierendes Erntepaar nicht unbedingt nur zu beneiden ist.
Jede Minute wird verplant, von freitags bis montags, vom Morgen bis in
die späte Nacht. Ob nun der Rockabend am Freitag, die Hüttengaudi am
Samstag, der Zeltgottesdienst am Sonntagmorgen, der daran
anschließende Festkommers, der Fassanstich und die beiden großen
Festumzüge - alles das und noch viel mehr gehört dazu. So ein
Erntefest ist wunderschön und unvergesslich - aber eben auch sehr
anstrengend.
Der Festzug am Sonntag, der montags wiederholt wird, ist der absolute
Höhepunkt des Wochenendes, mit viel Vorarbeit, Planungen und Mühen
im Vorfeld. Am frühen Sonntagnachmittag stellte sich der Zug mit
Wagen, Reitern, Treckern, Musik und Fußvolk auf dem Festplatz auf, um
das Erntepaar an seinem Wohnhaus abzuholen. In diesem Jahr bewegte
sich der bunte Lindwurm erstmals in der 109-jährigen Geschichte des
Bröltaler Erntevereins in das Oberbergische Dorf Oberelben. Dort
warteten mehr als 50 Mitbewohner, Freunde, Nachbarn und natürlich das
Erntepaar auf den Wagen des „Zugleiters", der signalisierte: „Sie
kommen".
Das Erntepaar 2016 sind Klaus Leymann (54, Verkehrsleiter der Deutsche
Post AG) mit seiner Frau Uta (45) - mit im Bunde ihre Kinder Sarah,
Dominik und Patrick sowie Enkel Jannik.
Die starken Regengüsse am Vor- und frühen Nachmittag waren
plötzlich wunderbarer weise abgestellt. Als Zug und Festgemeinde mit
Marschmusik durch das Dorf zogen und die Straße „Paradies"
erreichten, wo das Erntepaar wohnt, wurde das Wetter paradiesisch
schön. 500 bunt bebänderte Birken und Girlanden schmückten den Ort,
zwei Triumphbögen waren aufgestellt, das Haus wunderschön dekoriert.
Mehr als drei Wochen lang hatten die Oberelbener an diesem Schmuck
gearbeitet und so ganz nebenbei noch ein Lied für das Erntepaar
einstudiert.
Blieb von der Redaktion des Extra-Blattes lediglich die Frage an die
„Erntemutter" offen: „Wie wird man Erntepaar!". Naja, ganz
einfach, vor einigen Jahren, ebenfalls bei einem Erntefest, hatte sie
dem Vorsitzenden des Vereins ihre Bereitschaft zur Regentschaft auf
einem Bierdeckel bestätigt, dies dann natürlich erst hinterher ihrem
Mann kund getan - wofür Bierdeckel nicht alles gut sind.
Weitere Bilder unter
www.extra-blatt.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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