Grabdenkmal restauriert
Erinnerung an die Ruppichterother Familie Willach
Ruppichteroth. In den Jahren 2014 bis 2016 hat Ruppichteroth sehr erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen: Golddorf auf Kreis- und Landesebene sowie Silberdorf auf Bundesebene. Unter der Überschrift „Baugestaltung und Entwicklung“ wurde hier von der Jury auch der evangelische Friedhof besichtigt und positiv bewertet, speziell der alte Teil. Hier fiel ein Grabdenkmal besonders ins Auge, nämlich das Denkmal der Unternehmerfamilie Willach.
Das Juryprotokoll hat dann auch dazu geführt, dass sich der Bürgerverein Ruppichteroth mit der Restaurierung und Neugestaltung dieses Grabes, dieses Denkmals befasst hat. Federführend hat dieses Projekt das Vereinsmitglied Hans-Peter Hohn geleitet. Bei diesem Denkmal geht es im Wesentlichen um die Unternehmerfamilie Willach, die exemplarisch für die Gesellschaftsstruktur sowie die beginnende Industrialisierung im 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts im Bergischen Land stand.
So konnten zur Realisierung des Projektes Fördermittel von der Bezirksregierung Köln generiert werden. Zwei Drittel der veranschlagten Kosten von 30.000 Euro wurden mit diesen Fördermitteln gedeckt, das restliche Drittel konnte der Bürgerverein über Privatspenden aufbringen. Insgesamt 17 Grabplatten wurden aufgearbeitet und vor dem historischen Familiendenkmal platziert. Das Denkmal selber, aus Sandstein, wurde mit Sandstrahltechnik gereinigt und ausgebessert. Die Grabplatten sind den ersten beiden Generationen der Unternehmerfamilie zuzuordnen, ausgehend von den Eheleuten Wilhelmine und Wilhelm Willach, die insgesamt 13 Kinder (acht Söhne und fünf Töchter) hatten.
Zwei Söhne, Hugo und Otto, gründeten 1889 ein Handelsgeschäft für Schlösser und Beschläge, firmierten unter dem Namen Gebr. Willach die Anfänge eines wirtschaftlichen Aufschwungs in Ruppichteroth, ja im ganzen Bröltal. Nach diesen Anfängen im Oberdorf zog man 1890 an die Brölstraße und begann dort mit der industriellen Fertigung von Schlössern und Beschlägen. 1926 trennten sich die Brüder, Otto Willach zog „Auf den Berg“, wo heute noch die Firma Gebr. Willach existent ist, während Hugo Willach den Betrieb an der Brölstraße weiterführte unter dem Namen Huwil. Diese Firma existiert seit dem Jahr 2006 nicht mehr, die Gebäude wurden abgerissen und es entstand eine moderne Einkaufsmeile, das heutige Huwil-Center.
Der Bürgerverein wird an diesem Denkmal auf dem evangelischen Friedhof noch eine Stele installieren, die die Geschichte dieser Unternehmerfamilie noch transparenter macht.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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