Die Idee des Pfarrers kam gut an
Erste Tiersegnung in Ruppichteroth
Ruppichteroth. Pfarrer Christoph Heinzen hatte die Idee für eine Tiersegnung in seinem Kirchsprengel Ruppichteroth. Bekannt ist diese Art religiöser Aktivitäten primär aus Süddeutschland, wenn Kühe auf die Alm getrieben werden. Der Segen, als Ritus der katholischen Kirche, soll den Tieren göttliche Lebenskraft und Schutz zusprechen - Schutz vor Gefahren, die in den Bergen lauern. Erste Tiersegnungen datieren bis ins 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit waren es die häuslichen Nutztiere, von deren Wohlergehen auch das Überleben der Menschen abhing. Aber auch ohne Berge und ohne Almauftrieb wurde der Einladung zur Tiersegnung in Ruppichteroth rege entsprochen. Weit mehr als 20 Hunde, eine Katze sowie zwei Pferde hatten sich bei schönstem Sommerwetter rund um den Kirchturm von Sankt Severin auf dem Kirchplatz versammelt. Gemeinsam mit Gemeindereferentin Michaela Höhner begrüßte Heinzen die Besucher und freute sich über den großen Zuspruch. In einer kurzen Ansprache ging er auf die Partnerschaft Tier und Mensch als Geschöpfe Gottes ein. Höhner las einen Bibeltext zum sechsten Tag der Schöpfungsgeschichte. Nach einem Fürbittengebet und einem gemeinsamen „Vater unser“ begaben sich Heinzen und Höhner auf die Rundreise zu jedem Tier. Heinzen machte vor jedem Hund einen Kniefall und war damit in etwa auf Augenhöhe mit dem Tier. Er erkundigte sich jeweils nach dem Tiernamen, um es persönlich anzusprechen. Weihwasser setzte er nur auf vorherige Rücksprache mit dem Besitzer ein, es zeigte sich aber, fast alle waren wenig Wasserscheu, sie reagierten meist gelassen. Alle Besucher waren sich einig, dass dies eine würdige und dennoch fröhliche Aktion am Sonntagnachmittag war. Ganz bestimmt wird eine solche Segnung wiederholt, vielleicht demnächst ja zum Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi, dem Begründer des Franziskanerordens und Schutzpatron der Tiere.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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