Kreisjury besuchte Ruppichteroth
Große Zuversicht in den Dörfern nach der Begehung
Ruppichteroth - Die Kreiswettbewerbe zum bundesweiten Vergleich von Dörfern bis
maximal 3.000 Einwohner laufen derzeit wieder und die Juroren
bewerten, welches Dorf am besten auf Zukunft ausgerichtet ist.
So auch im Rhein-Sieg-Kreis. Eine zwölfköpfige Bewertungskommission
besucht innerhalb von fünf Tagen 18 Ortschaften im Rhein-Sieg-Kreis,
davon elf Orte mit weniger als 1.000 Einwohnern. Eine zweite
Bewertungsklasse sind dann die restlichen Orte mit mehr als 1.000
Einwohnern, da hier alleine schon die Infrastruktur mit Schulen etc.
ganz anders gelagert ist und somit eine Bewertung auch differenziert
werden muss.
So besuchte die Kommission auch die Gemeinde Ruppichteroth. Zum
Auftakt des Tages den kleinen Ort Oberlückerath, idyllisch gelegen
unmittelbar am Höhenzug der Nutscheid. 187 Einwohner zählt der Ort.
Der eigene Spiel- und Bolzplatz wurde mit Stolz präsentiert und dass
man eine dorfinterne WhatsApp-Gruppe betreibt, wurde erwähnt - diese
funktioniert untereinander vorzüglich - bis hin zum Radarwarnsystem.
Nach einer Kaffeepause an der Dorfkapelle bestieg die Jury den Bus zur
Weiterreise nach Oeleroth. Mit 282 Einwohnern der größte
teilnehmende Ort der Gemeinde Ruppichteroth. Hier notierte sich die
Jury Pluspunkte unter dem Aspekt „Ländlicher Tourismus“. Der
Fachwerkwanderweg führt mitten durch den Ort und ist innerhalb von
fünf Jahren von mehr als 4.000 Wanderern begangen worden.
Aber auch für das intakte und sehr lebendige Dorfleben konnte die
Jury Punkte notieren. Auch hier endete der Besuch exakt nach einer
Stunde, ein freundliches „Auf Wiedersehen“ und ab ging‘s nach
Herrenbröl, mit 45 Einwohnern der kleinste Wettbewerbsort im gesamten
Rhein Sieg Kreis.
Ein Drittel der Einwohner stand dann auch zur Begrüßung und zum
Rundgang im Ort bereit. Dieser Rundgang war geprägt durch sehr viel
Geschichte, durch die Burgruine Herrenbröl, die ehemalige Mühle und
ehemaligen Kalköfen. Baudenkmäler, die von der Dorfgemeinschaft
gepflegt werden. Der ganze Ort zeigte sich herausgeputzt und dennoch
naturnah. Gemeinsam mit der Jury trank man noch in Ruhe einen Kaffee,
bevor es zur letzten Station im Gemeindegebiet nach Broeleck ging.
Hier war man schon aufgeregt, da der Bus nicht pünktlich eintraf. Was
war passiert: Im kleinen Ort Herrenbröl war der große Schulbus der
Jury bis „Ortsmitte“ gefahren und musste sehr mühsam diese
Strecke zur Hauptstraße dann Rückwärts zurücklegen. Nun denn, die
Verspätung war gar nicht so schlimm, hat sich doch genau in dieser
Zeit ein Starkregenschauer über Broeleck ergossen. Von den 282
Einwohnern des schönen Fachwerkdorfes waren dann auch gleich vier
Generationen zur Stelle, um den Rundgang zu begleiten. Die Jury
staunte nicht schlecht, was hier geboten wurde. Beispielsweise, wie
Broelecker miteinander leben. Da gibt es keine Grenzen zwischen den
Gärten, den Grenzverlauf kennen nur die Inhaber, alles geht nahtlos
ineinander über. Da nutzt der eine Nachbar die Dachfläche des
anderen mit und beide betreiben gemeinsam eine Fotovoltaikanlage.
Eine Schreinerei mitten im Ort ist gleichzeitig auch Treffpunkt zum
Klönen und Feiern. Broel-eck präsentierte sich als
Mehrgenerationendorf. Im alten Ortskern leben die älteren
Generationen, im Neubaugebiet sind es vornehmlich Nachkommen
derselben. Auch hier gab es den Zwischenstopp für Kaffee und frischen
Streuselkuchen und ein freudiges Winken zum Abschied. Abschied bis zum
11. Oktober um 18.30 Uhr, dann ist die Verkündung der Ergebnisse im
Siegburger Kreishaus. Schon heute darf man darauf gespannt sein, vor
allen Dingen aus Broelecker Sicht, das war gefühlt eigentlich mehr
als Silber, so auch die Meinung vom Extra-Blatt, die einher geht mit
der Aussage von Bürgermeister Loskill: „Es blieb bei mir der
Eindruck, dass von Bronze bis Gold alles für die Ruppichterother
Dörfer möglich ist. Lassen wir uns von der kompetent besetzten
Kommission überraschen“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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