Erntedank beim Heimatverein
Großes Fest rund um die Kartoffel und mit Mitsingkonzert

Die diesjährigen Kartoffelkönige (v.li.) Nurit, Hendrik, Kai, Johanna und Tilda mit dem Vorsitzenden Jochen Breuer. | Foto: Heimatverein
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  • Die diesjährigen Kartoffelkönige (v.li.) Nurit, Hendrik, Kai, Johanna und Tilda mit dem Vorsitzenden Jochen Breuer.
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Winterscheid - Hungersnot, wie aus dem 18. Jahrhundert überliefert, hat sicherlich
niemand in Winterscheid und Umgebung dazu getrieben, sich mit dem
Nahrungsmittel "Kartoffel" zu befassen. Die Kartoffel war in den
Anfängen übrigens derart unbekannt, dass man die Äcker von
offiziellen Ordnungshütern bewachen ließ, um das Interesse der
Bevölkerung an der Knolle überhaupt wecken zu können - so wie vom
Hörensagen seinerzeit Kaiser Friedrich, der "Alte Fritz" , mit dieser
List seine Untertanen neugierig machte auf das, was da unter der Erde
heranwuchs. Und heute ist die Kartoffel ("Eerpel") nicht nur
Grundnahrungsmittel, sondern eine Delikatesse.

In Winterscheid ist heute alles sehr viel einfacher: Der rührige
Heimatverein lädt zum Kartoffelfest ein und die Ortsbewohner kommen,
so auch in diesem Jahr, zum Erntedanksonntag in großer Zahl und
ließen sich nicht abhalten von den angesagten Schauern, die auch
wirklich ab und zu niedergingen. Vieles wurde aus den Erdkäpfeln
gezaubert. Leckere goldbraune Reibekuchen mit oder ohne Apfelmus,
Püffert, Bratkartoffeln und unterschiedlichst angemachte
Kartoffelsalate - und damit es nicht nur vegetarisch blieb: Würstchen
dazu und Leberkäse.

Natürlich durfte es auch nicht an leckerem, selbstgbackenem Kuchen
fehlen, dieser aber gänzlich ohne Kartoffeln, mit Obst, Sahne und
Creme jeglicher Art, wie es sich gehört.

Die zwischenzeitlichen heftigen Regenschauer hatten auch Niemanden
davon abgehalten, im Zelt sitzen zu bleiben, um sich am gemeinsamen
Singen mit Unterstützung des MGV Winterscheid zu erwärmen.
Mitsingkonzerte sind im Moment "in", warum also nicht auch in
Winterscheid, das Repertoire ging über Volksweisen, Udo Jürgens bis
hin zu den bekannten Kölschen Mundartliedern.

So freute sich der 1. Schriftführer des Heimatvereins, Eduard
Spindler, über die rege Beteiligung der Dorfbewohner und auswärtigen
Gäste sowie den geglückten Versuch mit dem Mitsingkonzert. Die
aufwendige Arbeit der Vorbereitungen hatte sich gelohnt, nicht nur
durch den kräftigen Umsatz. So ein Fest trägt wesentlich zum
Zuammenhalt eines Ortes bei. Der Heimatverein Winterscheid hatte alles
richtig gemacht - so der Eindruck.

Lediglich die Kameraden vom Löschzug Winterscheid mussten in diesem
Jahr Verzicht üben. Am Vorabend des Festes wurden sie zu einem Brand
"vor Kuchem" gerufen, 300 Rundballen Heu standen in Flammen. Zusammen
mit den Kameraden aus Ruppichteroth wurde der Großbrand bekämpft.
Lösch- und Aufräumarbeiten zogen sich über die Nacht hin bis zum
Sonntagnachmittag. So war es den Kameraden dann doch noch vergönnt,
nach getaner Arbeit zum Abschluss des Kartoffelfestes den Durst wohl
verdient am Bierpilz zu löschen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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