Ein süßes Leben
Im östlichen Rhein-Sieg-Kreis geht es den Bienen (noch) gut
Broeleck -
In zahlreichen Medien liest man Berichte zum Bienensterben. Diesem
Thema ist das Extra-Blatt nachgegangen und besuchte hierzu den
Bio-Imker Axel Söhnlein in Broeleck. Söhnlein ist gleichzeitig
Bienensachverständiger des Rhein-SiegKreises.
Seine Kernaussage zum Bienensterben formuliert er in einem markanten
Satz, den man einige Mal lesen muss, um den erschreckenden Sinn
richtig zu verstehen: „Es ist traurig, dass wir nicht glauben, was
wir schon wissen“.
Für die Region Ruppichteroth beziehungsweise östlicher Rhein-Sieg
Kreis sieht er keine direkte Gefahr des Bienensterbens. Hier ist Fauna
und Flora sogar so vielfältig, dass die Bienen zu jeder Zeit Blüten
vorfinden, denen sie den Nektar entnehmen können. Problematisch sieht
Söhnlein große Monokulturen, die mit Chemie gespritzt werden. Ebenso
kritisch sehen die Imker die neue Art von Vorgärten, die regelrechte
Steinwüsten darstellen. Nicht eine einzige Pflanze wächst da und die
restlichen Rasenflächen werden ebenfalls auf Milimeterhöhe gestutzt.
Der Imkerverein Ruppichteroth möchte mit seiner Arbeit
sensibilisieren und geht neue, interessante Wege, die emsigen Bienen
zu unterstützen. Zunächst bildet er in einem siebentägigen Seminar
Jungimker aus. Das Lebensverhalten der Bienen, die Zucht, Krankheiten,
die Honigernte und Weiterverarbeitung bis hin zur Einwinterung sind
nur einige Themen dieses lehrreichen Seminars. Ferner besucht
Söhnlein Schulen und hält dort Vorträge, die junge Menschen
interessiert machen und an die Imkerei heranführen sollen.
Hört man einige Zahlen vom Bienensachverständigen, merkt man sehr
schnell, wie spannend dieses gesamte Thema ist: Im Gemeindegebiet
Ruppichteroth gibt es etwa 200 Bienenvölker. Zu einem Bienenvolk
gehören im Sommer 60.000 Bienen. Sehr schnell errechnet man zwölf
Millionen Bienen in der Gemeinde Ruppichteroth - ohne die Wildbienen.
Steht dann morgens ein 500g-Glas Honig auf dem Frühstückstisch, dann
sollte man wissen: Hierfür waren insgesamt drei Millionen
Blütenbesuche notwendig.
Die Arbeitsbienen leben im Sommer maximal sechs Wochen. Damit der
Nachwuchs aber geregelt ist, legen die Königinnen pro Tag 2.000 Eier,
die quasi das Köpergewicht der Königin darstellt. Dass eine Drohne
(männliche Biene) nach dem Begattungsvorgang im Flug tot vom Himmel
fällt, ist dann weniger schön, Söhnlein bemerkte es am Rande.
Jeder, der ein eigenes Bienenvolk betreuen oder sich nur mit der
Thematik näher befassen möchte, ist herzlich eingeladen. Weitere
Infos hierzu gibt es auf der Internetseite des Imkervereins
Ruppichteroth unterwww.imkerruppichteroth.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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