Goldenes Priesterjubiläum
Karl-Josef Nies erzählte so manche Anekdote
Schönenberg. Am Fest seines Namenspatrons Josef hat Karl-Josef Nies am 19. März 1945 in Sieglar das Licht der Welt erblickt. 27 Jahre später, am 1. Februar 1972, wurde er im hohen Dom zu Köln von Kardinal Josef Höffner zum Priester geweiht. Daran erinnert er sich noch sehr gut, weil es sehr, sehr kalt war. Zur Weihe liegen die angehenden Priester langgestreckt auf dem Bauch, währenddessen die Allerheiligenlitanei mit gut 100 Anbetungen gesungen wird. Nie mehr später hat er die Heiligen so gespürt und wahrgenommen als auf diesem kalten Boden, mehr als 20 Minuten lang, ein schmunzeln zieht sich über sein Gesicht, als der das dem Extra-Blatt erzählt.
Jetzt hatte der Pfarrverband Ruppichteroth - verspätetet aus Gründen der Coronapandemie - eingeladen zum Festgottesdienst mit Empfang in seine ehemalige Pfarrkirche Maria Magdalena Schönenberg, zum 50. Priesterjubiläum. Sein klerikaler Lebensweg hatte viele Stationen und führte von Köln-Worringen über Waldbröl, Neuss, Buchholz und Eudenbach bis nach Ruppichteroth. Die längste Zeit war er in Buchholz tätig. So blieb es nicht aus, dass eine große Abordnung der Sankt Hubertus Schützenbruderschaft in Uniform zum Jubiläumsgottesdienst ihres Ehrenpräses anreiste. Auch das Mandolinenorchester Sieglar erwies Nies die Ehre mit Abordnung und Vereinsfahne. Pfarrangehörige seiner letzten Dienststelle Ruppichteroth aus den Kirchspielen Winterscheid und Ruppichteroth waren natürlich auch vertreten. Im Anschluss an den Festgottesdienst zog man gemeinsam zu einem Empfang ins Pfarrheim.
Neben Grußworten und Glückwünschen gab es Gesangsbeiträge. Mit einem selbst getexteten Lied auf die Melodie des Bläck-Fööss-Hits „Bye, bye my Love“ gratulierte der Pfarrgemeinderat. Die Kirchenchöre aller drei Pfarreien erfreuten mit Ständchen. Überaus erfreut zeigte sich Nies über die große Herzlichkeit bei diesem Empfang und die vielen bekannten Gesichter aus seiner aktiven Zeit.
Der Kirchenschmuck von Veronika Stommel hatte ihm besonders imponiert, ebenfalls die Torte mit einem Mandolinenemblem fand seine größte Zustimmung, spielt er doch immer noch aktiv dieses Instrument und ist er zudem ein begabter Hobbykonditor. Beim gemütlichen Kaffeebesuch des Extra-Blatt im Oberbergischen Niedergeilenkausen erzählte Nies noch einige Anekdoten aus seiner 50-jährigen Priesterzeit. So erinnert er sich noch an seine Zeit in Buchholz, als er von einem seiner Schäfchen den Anruf erhielt, er solle vorbeikommen und alles für eine Krankensalbung (früher als letzte Ölung bekannt) mitbringen ... er, der Anrufer, sei „reisefertig“.
Auch an ein gemeinsames Gebet mit Gläubigen seiner Gemeinde erinnert er sich mit schmunzeln. Kerzen und ein Kruzifix mit Corpus waren hierzu aufgestellt und man saß noch herum, bis jemand mit dem Finger auf den Corpus zeigte und laut anmerkte: „Kumm los mer anfange, dr Herrjott iss ald dooo!“.
Nies ist Pfarrer im Ruhestand, liest aber fast jeden Sonntag noch eine Messe im benachbarten Ziegenhardt oder in Schönenbach. Es ist zudem immer wieder schön, wenn man ihn in Ruppichteroth im Einkaufszentrum trifft, für ein „Strüngsjen“ ist immer Zeit.[/p]
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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