Hausmannskost auf 3-Sterne-Niveau
Karnevalistisches Winterfest in Ruppichteroth
Ruppichteroth - Das TV-Team um "Sternekoch" Albert Brummenbaum hatte angerichtet im
"Gourmettempel" Bröltalhalle zu einem karnevalistischen Galamenu -
so könnte man das traditionsreiche Winterfest des TV Ruppichteroth in
einem Hochglanz-Kochmagazin beschreiben. Auch die 61. Auflage reihte
sich nahtlos ein in die vielen unvergesslichen Abende im
"Ruppichterother Gürzenich". Das Geheimrezept dieser
Erfolgsgeschichte sind einheimische, bodenständige Gerichte, sprich
Künstler, so auch in diesem Jahr.
Mit beleuchteten Trompeten und Trommeln zog der Bröltaler Musikverein
ein, gefolgt vom Elferat mit seinem Präsidenten Albert Brummenbaum -
die Herren verteilten weiße Rosen und natürlich Bützjer. Dem
musikalischen Auftakt folgte bereits die erste Rednerin, Putzfrau
Billa Sterzenbach (Elfi Mengede), so quasi als Gastarbeiterin aus dem
fernen Fußhollen bei Winterscheid. Gekonnt packt sie Namen von
bekannten Döörpern in ihre Witze ein, ihr größter Fan, Ehemann
"Bätes", strahlt in der ersten Reihe vor der Bühne.
Nach einem schmissigen Auftritt der Mini-Funken unter der Leitung von
Sarah Bienias, Jeannine van Eßen und Lena Wunderlich kam dann das
erste "Hauptgericht": Das intakte ökumenische Leben in Ruppichteroth
hat den Elferat motiviert, dieses Thema einmal karnevalistisch zu
durchleuchten. Ob Organist, ob evangelischer oder katholischer Pastor,
ob Messdiener oder Lektoren - alle wurden mit einem sehr hohen
Erkennungswert dargestellt. Bürgermeister Loskill (Sebastian Rosner)
musste sogar öffentlich beichten. Keiner wusste bisher, dass er zum
häuslichen Fernsehen in Ennenbach auf der Couch einen Winnie-Puh
Schlafanzug trägt.
Und der Stammwirt des TV, Helmut Horsch (Albert Brummenbaum) wurde
endlich ökumenisch kirchlich getraut, die anschließende Feier zu
diesem Ereignis sollte dann auch lieber im Wirtshaus an Sankt Severin
statt finden, dies wäre wesentlich bequemer. Der Spiegel des
Karnevals hatte bei diesem Auftritt einige Male Überblendfunktion.
Herausragender Darsteller bei dieser Messe war Arno Schiefen, er
verkörperte den indischen Pater Matthäus, schloss man die Augen
hörte man diesen live sprechen.
Jetzt kamen die ersten Gäste zum Zuge, die Kölsche Band "6 Kölsch"
heizte das Publikum mit eigenen Liedern ein, eine erfreuliche
Abwechslung, waren die Lachmuskeln doch schon stark strapaziert. Kaum
war die Bühne geräumt, verkündete Brummenbaum den nächsten
Höhepunkt des Abends, den Kultredner Hans Peter Hohn als Döörper
Prätscher. Er seziert ein ganzes Jahr Dorfgeschehen, scharfsinnig
und natürlich besserwisserisch. Die Installation von mehr als 100
Verkehrsschildern zwischen Ruppichteroth und Hennef deutete er schon
als "Blechlawine". Den Schilderwahn in der Gemeinde kreidete er den
übereifrigen Mitarbeitern des Ordnungsamtes an, letztlich forderte er
von den Winterscheidern die Hauptstraße zurück, die gehöre jetzt
unbedingt in das Silberdorf Ruppichteroth und nicht da irgendwo
"honger Kuchem" in den Ort, wenn man ihn nur ausspricht bereits "Plack
an de Muul" bekommt.
Der Prätscher machte Platz für die Bröltalpänz, eine schmucke
TV-Truppe in leuchtend roten Orientalischen Kostümen. Ihre
Trainerinnen Nathalie Widmann und Marie Therese Schumacher strahlten
um die Wette und waren zu Recht stolz auf diese schmucke Truppe mit
grossartiger Leistung.
Die nächsten Redner standen bereits am Eingang, Markus Neuber und
erneut Arno Schiefen als "Zwei echte Keerls" durchleuchteten die
Döörper Kirmes 2017. Gar manch ein bekanntes Gesicht tauchte dort
auf und bei den Zwiegesprächen wusste jeder im Saal bestens Bescheid
was man auch noch zwischen den Zeilen hören konnte. Die Sitzung
näherte sich dem Höhepunkt es ging in Richtig "Partytime".
Die Döörper Band "Mir Zwei, die Zwei...." boten das gesamte
Repertoire der Kölner Bands und im Nu stand man auf Tischen und
Stühlen, diese Stimmung trug sich weiter in die Tanzauftritte der
Blue Girls welche von Lara Nentwig, Kristina Räder und Steffi Schmitt
auf den Punkt genau fit mit tollen Leistungen und Hebefiguren das
Publikum begeisterten.
Nach so vielen Eigengewächsen hatte der Präsident dann doch noch
einen fremden, dennoch wohl bekannten Gast zum Finale eingeladen, die
Nothberger Fanfarentrompeter aus Eschweiler. Bei diesem Auftritt
konnte Albert Brummenbaum dann durchatmen und kräftig mitsingen und
-schunkeln, es sich einfach gut gehen lassen nach (s)einem so guten
Winterfest.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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