Über Broeleck nach Mailand
Konzerterlös für ehrenamtliche Arbeit von Dr. Schnell

Die Spendenübergabe vom Bürgerverein an Dr. Schnell erfolgte im Café Alte Schule mit (v.li.) Sabine Stommel, Dr. Hans-Jürgen Schnell, Janine Seuthe, Christina Ottersbach, Karin Steimel, Jens Halang und Markus Neuber. | Foto: Steimel
  • Die Spendenübergabe vom Bürgerverein an Dr. Schnell erfolgte im Café Alte Schule mit (v.li.) Sabine Stommel, Dr. Hans-Jürgen Schnell, Janine Seuthe, Christina Ottersbach, Karin Steimel, Jens Halang und Markus Neuber.
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Ruppichteroth -

Im Jahr 2013 reiste Dr. Hans-Jürgen Schnell (69) erstmals nach
Nkongsamba, eine Stadt in Kamerun mit 100.000 Einwohnern, sechs
Flugstunden von Paris entfernt, von wo die einzige Direktverbindung
aus Europa möglich ist. Vom Zielflughafen Douala sind es dann immer
noch 125 Kilometer bis zum eigentlichen Ziel, die man aber auf gar
keinen Fall nachts fahren sollte, die Gefahr im dortigen Dschungel ist
einfach zu groß. Der Waldbröler Augenarzt Dr. Schnell unterstützt
in Nkongsamba seine Kollegin Dr. Elisabeth Herz aus Alzey, die vor Ort
in der Manna-Augenklinik tätig ist. Er fliegt zweimal im Jahr jeweils
für 14 Tage nach Kamerun - im April und im Oktober. Seinem Flug
voraus geht schon ein Container mit Behandlungsgeräten und
Medikamenten. Unentgeltlich und ehrenamtlich operiert Schnell während
eines Aufenthaltes 80 bis 100 Patienten, oft sind die Patienten fast
erblindet. Wer keine Geld hat, für den ist die Operation kostenfrei,
ansonsten kostet eine OP beipsielsweise am Grauen Star 40 Euro.

Nun meldete sich in diesem Jahr eine Patientin bei Dr. Schnell in der
Praxis: Pia Lux, gebürtig aus Waldbröl, die jetzt in der Schweiz
lebt. Sie hat gute Kontakte zur Bühne und Sängern der Oper Zürich.
Dort hatte sie von den Aktivitäten ihres Augenarztes Schnell
berichtet und sehr schnell wurde eine Bereitschaft erklärt, für
diese Gute Sache in Ruppichteroth ein Benefizkonzert zu geben.

Frage: Wer kann professionell helfen? Antwort: Natürlich der
Bürgerverein Ruppichteroth.

Markus Neuber, im Vorstand zuständig für Kultur, konnte sehr schnell
den Vorstand und mehr als 20 Helfer organisieren und im Nu wurden
bereits die Eintrittskarten gedruckt für einen Abend im Festsaal der
Lebensgemeinschaft Eichhof in Broeleck. Zu Gast war „Tenorsfirst"
von der Oper Zürich: Chris Hux, Stefan Fiehn und Richard Rost mit
ihrem Pianisten Loris Perego, der quasi in Broeleck sein
Abschiedskonzert gab, wechselt er jetzt doch aus Zürich zur
Mailänder Scala. Auf jeden Fall war der Abend in Broeleck ein
unvergesslicher für alle. Mit Hingabe, Begeisterung und einer
gehörigen Portion Humor aggierten die Künstler vor vollem Haus.

Erfreulich für die neue junge Vorstandsmannschaft des Bürgervereins,
dass das ganze Umfeld ebenfalls seinen Beitrag zur Gemeinnützigkeit
gegeben hat und der Reinerlös sich dadurch enorm steigerte. Einzig
was an Kosten übrig blieb, war die Gema. So konnte jetzt der
„Aktion Afrika", konkret der Manna-Augenklinik, der Reinerlös der
Benefizveranstaltung in Höhe von 5.570 Euro übergeben werden.

Dr. Schnell dankte herzlich und berichtete beim Pressetermin, das zu
dieser Summe nochmals knapp 5.000 Euro über ein Spendenkonto
geflossen sind und ein privater Spender zudem 2.000 Euro zum Kauf von
Medikamenten beigesteuert hat. Das Geld soll gezielt eingesetzt werden
zur Anschaffung eines Netzhaut-Lasers, welcher als Gebrauchtgerät
alleine schon 20.000 Euro kostet. Auf jeden Fall freuen sich jetzt
schon viele Menschen in Kamerun auf den Oktober, wenn Dr. Schnell dann
wieder zu ihnen kommt. Die Freude ist primär bei den Patienten, aber
auch die Kinder, die dort leben wissen: er hat immer auch etwas für
sie dabei, seien es Fußbälle oder Trikots vom Bröltaler SC.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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