Viele Kilometer im "Dienste Gottes"
Ruppichterother Pfarrer übernimmt auch Windeck
Ruppichteroth/Windeck -
Personalmangel in den Kirchen ist schon länger ein Thema und jetzt
auch spürbar vor den eigenen Kirchentüren im Bröltal in
Ruppichteroth und im Siegtal in Windeck. Pfarrer Hermann-Josef
Metzmacher, zuständig für den Seelsorgebereich Windeck, geht in den
Ruhestand, den er in Bad Münstereifel genießen will. Seine Stelle
wird jetzt besetzt mit einem Pfarrverweser, einem Pfarrer, der quasi
nur mal eben über die Nutscheid fahren muss, um seine neuen
Schäfchen zu besuchen.
Der „Chef“ des Seelsorgebereich Ruppichteroth, Christoph Heinzen
(42), hat der Erzdiözese Köln gegenüber seine Bereitschaft
erklärt, ab dem 1. September auch Windeck für fünf Jahre als
Pfarrverweser zu leiten. Die Zahl seiner Gläubigen steigt damit
sprunghaft von 4.500 in Ruppichteroth auf insgesamt 11.000 katholische
Gläubige in zusätzlichen vier Pfarreien und Gotteshäusern in
Rosbach, Dattenfeld, Leuscheid und Herchen. Darüber hinaus noch eine
große Anzahl von Filialkirchen und Kapellen, die genaue Zahl wusste
Pastor Heinzen beim Kaffeegespräch mit dem Extra-Blatt im Pfarrhaus
noch nicht. Auf jeden Fall bedeutet eine Rundreise zu diesen Kirchen
und Kapellen im Windecker Ländchen eine Strecke von mindestens 50
Kilometern. Das kommt natürlich nicht vor, aber dennoch wird er
wöchentlich auch in diesem Seelsorgebezirk unterwegs sein und manchen
Kilometer im „Dienste Gottes“ fahren. Da er gerne Auto fährt,
macht ihm das gar nichts aus. Im Gegenteil: Viel größer ist die
Freude über diese neue, zusätzliche Aufgabe. Natürlich weiß er,
dass auch sein Tag nur 24 Stunden hat und dass er sich auch nicht
teilen kann, aber die personelle Situation für beide
Seelsorgebereiche sieht er trotzdem „gut aufgestellt“. Arbeiten
müsse er noch an seiner Selbstorganisation erklärte Heinzen mit
einem Schmunzeln.
In Ruppichteroth steht ihm Pfarrvikar Erich Linden zur Seite, in
Windeck kann er auf Pfarrvikar Alfons Holländer zählen sowie auf
Kaplan Pater Joby. Erfreulich ist, das es im neuen Seelsorgebereich
einige Priester im Ruhestand gibt, auf die man bei Engpässen
zurückgreifen kann. Die Kirchengremien, Kirchenvorstände und
Pfarrgemeinderäte sind von dieser neuen Konstellation nicht
betroffen, diese arbeiten weiterhin autark jeweils für ihre
Pfarrgemeinde wie bisher. Gottesdienstordnungen müssen eventuell
angepasst werden, ein Prozedere, welches jetzt in Ruppichteroth schon
erfolgreich praktiziert wird. Im September erfolgt die feierliche
Einführung im Siegtaldom zu Dattenfeld. Fünf Jahre dauert die
Amtszeit als „Nutscheidpfarrer“. Stellt sich abschließend die
Frage: Kommt nach dem Siegtaldom dann vielleicht der hohe Dom zu
Köln, wo Heinzen einen nächsten Schritt seiner priesterlichen
Laufbahn gehen wird? Das Extra-Blatt bleibt an der Sache dran.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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