Auf die Sekunde genau
Sonntagsmesse mit Drehbuch, Sendeleitung und Regie

Kein „stiller Schläfer“ blieb in der Kirche unbeobachtet, drei Lichtpulte, Kameras und Scheinwerfer sahen alles. | Foto: Gast
  • Kein „stiller Schläfer“ blieb in der Kirche unbeobachtet, drei Lichtpulte, Kameras und Scheinwerfer sahen alles.
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Winterscheid - Vor der katholischen Kirche Sankt Servatius stand ein Ü-Wagen des ZDF
und an der Kirchenwand warteten Scheinwerfer auf ihren Einsatz. Im
Kirchenraum standen Scheinwerfer, Kameras und drei Licht-Pulte.

Nachdem im Oktober 2016 der WDR einen Sonntagsgottesdienst aus der
katholischen Kirche Sankt Severin im Radio gesendet hatte und im
letzten Jahr der Film „In bester Verfassung“, der demnächst im
Fernsehen zu sehen sein wird, in Rupppichteroth gedreht worden war,
sendete das ZDF jetzt die Sonntagsmesse live aus Sankt Servatius. Seit
1979 überträgt das ZDF regelmäßig, anfangs 14-tägig mittlerweile
im wöchentlichen Wechsel, einen katholischen oder evangelischen
Sonntagsgottesdienst.

800.000 bis 900.000 Zuschauern verfolgen diesen jeden Sonntag. Grund
genug, einmal bei der Katholischen Fernseharbeit anzufragen. Nach
einem Jahr Vorarbeit rückte bereits freitags ein 30-köpfiges
Fernsehteam an, um Ton-, Licht- und „Bühnen“-Technik aufzubauen.
Drehbuchbesprechungen, mehrere Stellproben und erste Aufzeichnungen
prägten die Zeit bis zum Samstagabend.

Das Team des ZDF überließ nichts dem Zufall. Bis ins kleinste Detail
war der Messablauf vorgegeben: wann wer wohin geht, die Länge der
Lieder und-vorspiele, die der Predigt… Die Messe würde exakt 44
Minuten und 45 Sekunden dauern.

Etliche junge Leute halfen beim Aufbau, als Kabelträger oder
technische Helfer. Andere Gemeindemitglieder sorgten für das
leibliche Wohl der Crew. Am Sonntagmorgen Einlasskontrolle an den
Kirchentüren. „Wir haben schon öfter Bekloppte erlebt“, hieß
es.

Eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn stieg die Spannung. Martin
Korden, Redakteur der Katholischen Fernseharbeit, probte mit den
Kirchenbesuchern den Gemeindegesang - schließlich darf auch der nicht
zu lange dauern - und gab noch einige Hinweise zum Ablauf. Dann
schlossen sich die Türen, Seelsorgebereichsmusiker Martin Blumenthal
intonierte das erste Orgelvorspiel und Pfarrer Christoph Heinzen zog
mit den Ministranten ein. Organist Uli Stommel war an diesem Tag mit
dem Akkordeon-Quintett Ruppichteroth zu hören.

Alles lief wie am Schnürchen. In seiner Predigt stellte Pfarrer
Heinzen die Gebetsgemeinschaft 24/ 7 vor, in der 200 Menschen in Sankt
Joseph, Bröleck, rund um die Uhr beten und warb um Beteiligung.

Nach der Messe konnten die Gottesdienstbesucher im Pfarrheim noch
einmal die Messe Revue passieren lassen und feststellen: „Schön
war’s.“ Derweil saßen 26 Freiwillige bis zum Abend an den
Telefonen im Kindergarten, im Pfarrheim, im Pfarr- und einem
Geschäftsbüro, um die Anrufe von knapp 1.000 Fernsehzuschauern
entgegenzunehmen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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