Karnevalistisches Winterfest des TVR
Tolle Tänze und Informatives zum Bürgermeister
Ruppichteroth. Die lange, karnevalslose Zeit in Ruppichteroth hat ein gutes Ende gefunden. Alle Jecken waren wieder zur Stelle, als der Turnverein Ruppichteroth im Dezember zu seinem traditionellen Winterfest aufrief. Binnen weniger Stunden war die Halle ausverkauft. Es war schon eine lange Zeit des Verzichtübens, denn die letzte Sitzung in der Bröltalhalle stieg 2020. Corona und Hallensanierung hatten für diese lange Auszeit gesorgt. Eine Stuhlreihe weniger durfte nun nach dem neuem Sicherheitskonzept gestellt werden, der Stimmung hat es keinen Abbruch getan.
Pünktlich um 19.11 Uhr zog der Bröltaler Musikverein mit Blasmusikklängen in den bunt geschmückten, hellen, restaurierten Saal der Bröltalhalle ein, gefolgt vom Elferrat mit seinem Präsident Albert Brummenbaum an der Spitze. Gleich zu Anfang fungierten dann auch die Minifunken des TV als Eisbrecher. Eine Freude zu sehen, wie hier im Verein hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet wird. Gleich im Anschluss ein weiterer Eisbrecher. Paul Radau aus der Nachbargemeinde Much zog die Jecken auf seine Seite. Er lud ein zu einem kleinen Mitsingkonzert, brachte mit kölschem Liedgut den Saal auf Betriebstemperatur, die dann auch gleich umgesetzt wurde.
Stehend wurde der "Dörper Prätscher" Hans-Peter Hohn empfangen, der erneut in feinster Mundart und mit scharfsinnigem Humor das Dorfgeschehen unter die Lupe nahm. War es vor vier Jahren noch der 1. Winterscheider Karnevalsverein (den es inzwischen schon nicht mehr gibt), der den Prätscher auf die Palme brachte, zog sich diesmal der Bürgermeister Mario "Homoffice" Loskill wie ein roter Faden durch seine Rede. Zur überteuerten Mauersanierung in der Burgstraße von mehr als 300.000 Euro merkte der Prätscher an, dass hierzu Fördermittel des Küstenschutzes eingesetzt wurden, dafür wäre sein "Kopp ze kleeen". Er unterbreitete aber jetzt schon für die Bürgermeisterwahl im Jahr 2025 Nachfolgekandidaten und DIE Lösung für den Ort "honger Kuchem", nämlich Winterscheid: Diesen Außenort solle man nach Hennef verschenken.
Die Lachmuskeln waren inzwischen überstrapaziert, also stand wieder etwas fürs Auge auf dem Programm. Erneut eine Tanzgruppe des TV, die Bröltalpänz. 28 junge Mädchen, kostümiert als Feuer und Eis, fetzten die Bühne. Nachwuchssorgen gibt es hier keine.
Der Bühnenumbau deutete dann schon den nächsten Höhepunkt an. Das Duo "Zwei echte Keerls" (Markus Neuber und Arno Schiefen) traf sich in "Angelikas Büchergarten". Neuber als Bürgermeister Mario Loskill, Schiefen als Ladeninhaberin Angelika Abels. Einige Ruppichterother Bestseller wurden hier vorgestellt, letztlich lief alles darauf aus, das Loskill sich mit einem Kontaktspray besseren Zugang zu jungen Leuten verschaffen solle. So tauchte er unmittelbar nach der Kontaktspraygabe als Rapper Mario Loskiller wieder auf. Letztlich brachte man es soweit, das der Bürgermeister im Guinness Buch der Rekorde stehe, man hatte ein solches Exemplar auf den Boden gelegt, aufgeschlagen und Loskill (Neuber) drauf gestellt. Feinsinnig auch die Äußerung der beiden Vollblutkomödianten ebenfalls als Anspielung auf den Bürgermeister: "Nur weil man mich nicht sieht, heißt das ja nicht, das ich da bin!".
Ein absoluter Höhepunkt, der erstmalige Auftritt der Tanzgruppe Rot-Weiß Hänscheid beim TV Winterfest. Die Bühne strahlte in rot und weiß (FC Fanherzen schlugen höher, trotz der aktuellen Niederlage gegen Dortmund). Martin Biallas hatte kurzfristig die Conférence von Brummenbaum übernommen und es sprudelte nur so aus ihm heraus, die Freude zu diesem ersten Auftritt im Ruppichterother Gürzenich. Diese fesche Tanzgruppe brannte dann auch ein Feuerwerk des Karnevalstanzes ab, was eine tolle Bereicherung für das Winterfest darstellt.
Tradition im Turnverein ist es auch, dass der Elferrat nicht nur als Statisten hinter dem Tisch fungiert, sondern aktiv mit einem Auftritt zum Gelingen beiträgt. Bekannte Ruppichterother Personen wurden hier persifliert, thematisch mit Gegebenheiten, die in den letzten Jahren im Dorf passiert sind. Letztlich sollte gewinnen, wer sich das Lachen verkneifen konnte, was natürlich nicht leicht gemacht wurde. So wanderte Präsident Albert Brummenbaum täuschend ähnlich als Witzeerzähler Markus Krebs die Bühne auf und ab.
Der nächste Bühnenumbau zeigte schon, jetzt kommt die Ruppichterother Kultband "Mir zwei, die Zwei". Mit dem Liedgut quasi aller Kölschen Karnevalsbands brachten sie die Stimmung im Saal nochmals so richtig hoch und das Publikum auf die Stühle.
Es wurde dann schon schwer für Präsident Brummenbaum, den Saal nochmals auf einen Programmpunkt hinzuweisen, nämlich die Elitetruppe des Vereins, die Blue Girls, die im letzten Jahr ihr 50. Jubiläum feiern konnten. Erneut eine Feuerwerk des Gardetanzes, diesmal in Blau und Silber. Auch hier flogen die Mädels nur so über die Bühne. Mit Standing Ovations dankte das Publikum der schmucken Tanzgruppe, die dann erst gar nicht mehr aus dem Saal auszog, sondern zum Finale unmittelbar hinter den Elferratstisch ging, damit die Bühne frei wurde zum großen Finale mit den Fanfarentrompetern aus Nothberg (Eschweiler).
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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