Auflösung abgewendet
Tourismusverein lässt die Katze im Sack
Region. Das Leben wiederholt sich, könnte man sagen, wenn man die aktuelle Situation des Tourismusvereins „Bergisch hoch vier“ beobachtet. Vor fünf Jahren sind die vier Kommunen Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth als Mitglieder des Vereins ausgetreten, was einer Beitragslücke von 60.000 Euro pro Jahr gleichkam. Kurze Zeit später sind alle vier wieder eingetreten, aber mit verringertem Beitrag von nur noch 5.000 Euro pro Gemeinde pro Jahr. Damals hatten die 40 anwesenden Mitglieder bei der Versammlung fehlende Kommunikation bemängelt.
Jetzt, fünf Jahre später, gab es erneut eine Mitgliederversammlung in Hybrider Form im Rathaus Much mit dem einzigen Tagesordnungspunkt „Auflösung des Touristikvereins“. Hierzu hatten sich neun Personen vor Ort eingefunden, weitere neun waren über Internet zugeschaltet. Sehr schnell ergab sich erneut eine Diskussion über Auflösung oder Nichtauflösung. Hierzu wurde aber angemahnt, dass man diese Diskussion ja bereits hinter sich habe. Bürgermeisterin Nicole Berka aus Neunkirchen-Seelscheid merkte auch zurecht an, dass sie mit dem Ergebnis ihres Gemeinderates angereist sei und sich hüten würde, dieses zu ändern. Die restlichen Bürgermeister hatten Mitarbeiter aus den jeweiligen Tourismusbüros abgestellt. Ein Vertreter aus Lohmar mahnte dann die Einhaltung der Tagesordnung an und so kam es zügig zur Abstimmung. Abgestimmt wurde mit unterschiedlichen Stimmanteilen, sodass das Ergebnis lautete: Von möglichen 52 Stimmen hatten 28 für eine Auflösung gestimmt, eine Zweidrittel-Mehrheit (34 Stimmen) war damit nicht erreicht, der Verein existiert weiter.
Die zuvor bemängelte fehlende Kommunikation kann man im nachhinein auch für diese Versammlung anmerken. An besagtem Versammlungstag hatte es zwei Stunden vor Versammlungsbeginn Telefonate gegeben zwischen Rainer Höffgen und Helga Trimborn. Beide hatte sich bereit erklärt, den Verein weiterhin zu führen. Diese Absicht wurde dann noch dem Rathaus Ruppichteroth mitgeteilt, welches sich dann bei der Stimmabgabe enthielt - Gründe dafür wurden nicht bekannt. Versammlungsleiter Nils Bräm war darüber ebenfalls nicht informiert, die Katze wurde leider nicht frühzeitig aus dem Sack gelassen oder bewusst, das wird die Zukunft dieses Vereins zeigen.
Auf Rücksprache des Extra-Blattes mit Rainer Höffgen bestätigte er dies und seine Idee ist, den Verein wieder auf breite Füße zu stellen, sprich Mitglieder zu gewinnen und ehrenamtliche Helfer zu generieren. Ein mehr als schwieriges unterfangen, gibt es doch den professionellen Touristikpartner der Kommunen „Das Bergische“, mit dem schon länger erfolgreich zusammengearbeitet wird.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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