Taktik und Geschick
Traditionelles Schörreskarrenrennen bei der Kirmes in Winterscheid

Durch die Kirmesgänge - mit einigen fiesen Hindernissen - und vorbei an den vielen Zuschauern manövrierten die Teilnehmer die Schörreskarre. So mancher Tropfen der acht Liter Wasser im Eimer ging dabei verloren. Hier Jerome Halber für den Kegelclub „Rollen statt Werfen“. | Foto: Steimel
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  • Durch die Kirmesgänge - mit einigen fiesen Hindernissen - und vorbei an den vielen Zuschauern manövrierten die Teilnehmer die Schörreskarre. So mancher Tropfen der acht Liter Wasser im Eimer ging dabei verloren. Hier Jerome Halber für den Kegelclub „Rollen statt Werfen“.
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Winterscheid -

Die Kirchweih - oder Kirmes, wie sie bei uns im Sprachgebrauch genannt
wird - findet in Winterscheid traditionell Mitte August statt, quasi
immer in den Sommerferien. In diesem Jahr, so berichteten die
Verantwortlichen von Karnevals- und Heimatverein, sei sie sehr
rückläufig, was bereits zu vielen Diskussionen während der
Kirmestage geführt hat.

Eine Terminverlegung, ebenfalls diskutiert, sehen aber die meisten als
die schlechteste aller Lösungen. So will man sich kurzfristig
zusammensetzen, um kreative Lösungen für den Erhalt einer weiterhin
schönen Ortskirmes für Winterscheid zu finden. Da alle großen
Ortsvereine aktiv das Kirmesleben mitgestalten, wird ganz bestimmt
auch eine Lösung gefunden.

Ein Höhepunkt - und das nunmehr seit 1982 - ist das montägliche
Schörreskarrenrennen, welches auch in diesem Jahr noch relativ gut
besucht war und die Verantwortlichen dann auch wieder ein wenig
erstrahlen ließ. Prominente aus Politik oder dem Orts- und
Vereinsleben treten hier an, um einen Tagessieger zu ermitteln.
Früher Gegeneinader, aus Platzgründen läuft heute jeder einzeln
gegen die Uhr. Die Schörreskarre ist quasi der Vorgänger der
heutigen Schubkarre - damals noch als Holzkarre auf einem Eisengestell
mit einem Eisenrad, die rappelt und quietscht beim Transport von
schweren Lasten. Heute liegt bei diesem Wettbewerb ein Strohballen auf
der Karre und ein befestigter Eimer mit acht Liter Wasser. Es ist ein
Hindernisparcours zu durchlaufen mit besagtem Eimer. Für den Läufer
gilt es, dieses Wasser nicht zu verlieren, unterwegs noch eine
Sonderaufgabe zu erfüllen - in diesem Jahr einen dicken Nagel
versenken - und schnellstmöglich mitsamt der Karre wieder im Ziel zu
sein. Vereinsvertreter werden dabei lautstark von ihren
Vereinskollegen angefeuert. Beim abschließenden Wiegen wird jedes
Gramm notiert - Schnelligkeit alleine genügt also meistens nicht.

Diese Art Schörreskarrenrennen, oder auch Schürreskarrenrennen, sind
im Bergischen Land des Öfteren auf Kirmessen und Volksfesten
anzutreffen. Siegerin wurde Claudia Giese, die Kassiererin des
Heimatvereins, die auch die Farben ihres Vereins im Wettbewerb
vertreten hat. Dem Sieger winkten 100 Euro für die Vereinskasse.
Diese wurden spontan gespendet für das Hilfskonto der Brandopfer in
Siegburg.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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