"Positiv verrückt sein!"
Viele Bürgervorschläge für das Integrierte Handlungskonzept
Ruppichteroth -
„Positiv verrückt sein!“ so lautete der Aufruf von Bürgermeister
Mario Loskill in der Mensa der Sekundarschule. Dorthin war die
Bevölkerung des Hauptortes Ruppichteroth eingeladen worden zur ersten
Gemeindekonferenz. Einziger Tagesordnungspunkt war die Vorstellung des
Ruppichterother Modells für ein Integriertes Handlungskonzept. Das
Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen aus Köln hatte hierzu im
Vorfeld Expertengespräche geführt und sich selber ein detailliertes
Bild vom Ort gemacht.
Gleich am Eingang erhielten die Besucher je zwei rote und zwei grüne
Punkte - diese sollten an einer Ortskarte platziert werden und sowohl
Positives (grün) als auch Negatives (rot) im Ort beurteilen. Die
Ergebnisse waren ziemlich eindeutig, stark Rot belastet waren der
Bereich am Bolzplatz/Eichweiher sowie die Grundstücke zwischen Huwil-
und Bröltal-Center. Überwiegend positiv und damit grüne Punkte
fanden sich im Ortskern wieder und im neuen Huwil-Center.
Nach einer Einführung durch das Büro Dr. Jansen wurden alle Besucher
an sechs Tafeln mit verschiedenen Themenschwerpunkte gebeten und
gleichzeitig dazu aufgerufen, hierzu weitere Ideen einzubringen - wie
schon erwähnt, sollte sich hier jeder „Positiv verrückt“
äußern. Genau die Meinungen der Bürger sind hier nämlich gefragt,
die mit ihrer Alltagserfahrung und dem Ortswissen Probleme und
mögliche Defizite am besten kennen.
Der Ideenreichtum bot dann auch eine breite Palette. Angefangen von
einem Heimatmuseum, der Verlegung des Ehrenmals neben die katholische
Kirche, dem Wunsch nach einem Hotel, zumindest
Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zur Wiederbelebung des
Ruppichterother Märchenwaldes. Mehr Barrierefreiheit war oft
genannter Wunsch, ebenso ein Rad-/Fußweg entlang der Bröl zwischen
Huwil- und Bröltal-Center. Interessant hier, dass es zu diesem Punkt
auch genau die gegenteiligen Wünsche gab, dieses Refugium
„Brölbach“ unberührt zu belassen.
Die Schulhöfe sollten freundlicher gestaltet werden und der Bolzplatz
an das Jugendzentrum heranrücken. Die Brölstraße sollte von ihrem
Schilderwald befreit und zudem eine fußläufige Verbindung zum
Oberdorf geschaffen werden. Verbesserte Öffnungszeiten der
Gastronomie waren letztlich auch Thema. All diese Vorschläge und
Wünsche werden jetzt vom Kölner Planungsbüro aufgearbeitet und bei
einer weiteren Dorfkonferenz im September erneut als mögliche
Projekte vorgestellt. Bis dahin werden sich auch einige konkrete
Projekte herauskristallisieren, die finanzierbar sind und eine
Förderfähigkeit erlangen. Genau dies ist Sinn des gesamten
Konzeptes: Mit zukunftsträchtigen, sinnvollen Projekten den Ort ein
gutes Stück voranzubringen und öffentliche Fördermittel zu
regenerieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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