"Honger Kuchem"

Vorstellung des Winterscheider Heimat-Jahrbuches 2017

Winterscheid - Endlich, so wird manch einer denken und sagen, wird die unbekannte
Grenze "Honger Kuchem" in einem Druckwerk öffentlich gezeigt.
Nämlich im neuen Jahrbuch 2017 des Heimatvereins Winterscheid. Dort
wird der Leser auf Seite 2 in einem Ausschnitt der topografischen
Karte diesen ungefähren Grenzverlauf wiederfinden. 

Primär geht es in diesem Artikel aber nicht um die Grenze, sondern um
die Findung eines gemeinsamen Gemeindewappens, eben für beide
ehemaligen Gemeinden Ruppichteroth und Winterscheid, die nach der
kommunalen Neuordnung eins wurden. Vielseitige und auch sehr illustre
Wappenentwürfe wurden vorgelegt, vom Landrat verworfen und letztlich
siegte das heute noch gültige Wappen. Hatte es doch geschichtlichen
Hintergrund, der beide Gemeindeteile betraf. Das Wappen um die Sage
des Kreuzritters Dietrich von Bruell, welches vom ehemaligen
Volksschullehrer aus Winterscheid, Franz Hallitzki, entworfen wurde.

Des weiteren setzt sich der Heimatforscher Dieter Schmitz  in dem
neuen Heft mit dem Kleinod Dorfweiher auseinander. Gar viel zu
erzählen hätte der Weiher, war er in den Wintermonaten nicht nur
Natureisbahn sondern auch Lieferant für Eisblöcke, die zur Brauerei
Land nach Lauthausen transportiert wurden, in einer Zeit, als Bier
noch neun Pfennig kostete.

Zwischenzeitlich galt der Weiher als Seuchenherd, leiteten doch einige
Anwohner ihre Abwässer in den Dorfteich und neben der Verschlammung
stieg auch die Geruchsbelästigung und Krankheitsgefährdung. Viele
Stimmen mehrten sich, den Teich zuzuschütten. Letztlich hat der
Heimatverein die Sache konsequent in die Hände genommen und mit Hand-
und Spanndiensten das daraus gemacht, was es bis heute ist: ein
Schmuckstück mitten im Dorf. Hat es doch 1973 auch mit dazu
beigetragen, das Winterscheid Golddorf im Rhein-Sieg-Kreis wurde im
damaligen Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

Neben diesen heimatkundlichen Aufsätzen findet der Leser Aktuelles
aus Winterscheid, aber auch Geschichtliches, beispielsweise vom
140-jährigen Bestehen des Kirchenchores, interessantes zur
ehemaligen Bröltaler Kornbrennerei sowie Gruß- und Ansichtskarten
aus dem Ersten Weltkrieg.

Schon heute sollte sich jeder den Termin zur Vorstellung des neuen
Jahrbuchs notieren: Donnerstag, 27. Juli, um 20 Uhr im Forum der
Gemeinschaftsgrundschule Winterscheid, Pastoratsstraße 2. Dort wird
das Jahrbuch-Team des Heimatvereins die neue Schrift präsentieren.

Damit der Abend aber nicht so ganz geschichtlich trocken abläuft
,haben sich die Organisatoren um einen Gastvortrag bemüht. Hans-Peter
Hohn, auch bekannt als Döörper Prätscher, wird in seinem Vortrag
"Winterscheid und Ruppichteroth - Trennendes und Verbindendes" auch
ganz bestimmt etwas zur Grenze "Honger Kuchem" sagen. Freuen Sie sich
darauf, es wird ganz bestimmt ein kurzweiliger Abend beim Heimatverein
Winterscheid.