Eröffnung Wasserkraftanlage
Wasserkraft & Fischschutz

Wenn Besuch kommt, gibt es Geschenke: Bürgermeister Mario Loskill begrüßte NRW-Minister Johannes Remmel und Max Graf Nesselrode (v.li.).  | Foto: Steimel
2Bilder
  • Wenn Besuch kommt, gibt es Geschenke: Bürgermeister Mario Loskill begrüßte NRW-Minister Johannes Remmel und Max Graf Nesselrode (v.li.).
  • Foto: Steimel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

BURG HERRNSTEIN - Zwei Tage zuvor war NRW-Umweltminister Johannes Remmel bereits auf
Burg Herrnstein und stellte sich den kritischen Fragen der Waldbauern.
Zu dem jetzigen, deutlich erfreulicherem Termin, reiste er in seiner
Funktion als NRW-Klimaschutzminister an. Es galt, gemeinsam mit Max
Graf Nesselrode die Wasserkraftanlage an Burg Herrnstein in Betrieb zu
nehmen.

Remmel wurde begleitet von einer Delegation der Energie-Agentur NRW.
Bürgermeister der Gemeinden Ruppichteroth, Eitorf,
Neunkirchen-Seelscheid und Much gehörten ebenfalls zu den geladenen
Gästen dieser nicht alltäglichen Einweihung bzw. Inbetriebnahme.

Nicht rein zufällig ist diese Wasserkraftanlage an diesem Standort
entstanden. Seit über fünf Jahrhunderten wird an dieser Stelle durch
die Familie Nesselrode Energie erzeugt, damals zum Betreiben eines
Hammerwerkes, später für eine Sägemühle und heute zur
Stromerzeugung mit einer Leistung von 45 Kilowatt, die ausreichend
ist, 80 Haushalte zu beliefern. Der erzeugte Strom wird in das
RWE-Netz eingespeist.

Die neu installierte Kaplanturbine (nach dem Erfinder benannt) dient
gleichermaßen dem Klimaschutz und der ökologischen Energieerzeugung.
Sie arbeitet mit geringen Fallhöhen und großen Wassermassen und
erzeugt dabei 280.000 Kilowatt im Jahr. Das Laufrad gleicht einer
Schiffsschraube, die Flügel sind verstellbar.

Neben diesem „Energiewerk" wurde auch eine neue Fischtreppe oberhalb
Burg Herrnstein in der Nähe von Büchel in Betrieb genommen. Neben
dem 18 Meter breiten Stauwerk, wo auch der Mühlengraben zur
Stromerzeugung abgezweigt wird, entstand diese Fischtreppe, um großen
Fischen, wie beispielsweise dem Lachs den Fischaufstieg zu
ermöglichen. Für dieses Bauvorhaben wurden alleine 800 Kubikmeter
Erdreich bewegt, die Treppe als solches wurde mit gut 1.000 Tonnen
Naturstein gebaut.

Graf Nesselrode dankte allen Beteiligten, dem Land NRW für seine
Fördersumme, den zuständigen Behörden des Rhein-Sieg-Kreises, der
Kölner Bezirksregierung und dem Aggerverband. Insgesamt wurden
700.000 Euro in den Um- und Ausbau der Anlage investiert, davon trug
das Land NRW 200.000 Euro. Bei diesem Bauwerk spricht man von einer
Amortisationszeit von 25 Jahren - „Andere Zeitabschnitte im
ländlichen Raum", wie Graf Nesselrode hierzu anmerkte. So gab er auch
Minister Remmel eine frohe Botschaft mit nach Hause: „Wenn bei Ihnen
der Strom ausfällt, packen Sie Ihre Tiefkühlpizza ein und kommen Sie
her - bei uns bleibt sie kalt!"

Wenn Besuch kommt, gibt es Geschenke: Bürgermeister Mario Loskill begrüßte NRW-Minister Johannes Remmel und Max Graf Nesselrode (v.li.).  | Foto: Steimel
Die neue Fischtreppe unterhalb von Büchel. Jetzt können Lachse auch bis Waldbröl schwimmen. | Foto: Steimel
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.