Urgestein ist 90 geworden
Zahlen und Buchhaltung schon immer Hobbys von Ernst Höffgen
Ruppichteroth -
Es war ein unterhaltsames Gespräch, welches das Extra-Blatt mit dem
Jubilar Ernst Höffgen in seinem kleinen Büro im Möbelhaus an der
Brölstraße führen konnte. Dennoch hätte manch ein Fremder den
Dialog nicht verstanden, da es zu 80 Prozent auf Döörper Platt
(Mundart) gehalten wurde. Die Pflege des Döörper Platt liegt Ernst
Höffgen sehr am Herzen, ist es doch eines der größten Stücke
Heimat, die sich im Prinzip leicht pflegen lässt, natürlich nur,
wenn man es kann. So blieb es auch nicht aus, dass er sich der
Ruppichterother Mundartgruppe „Strungsbögel“ angeschlossen hat,
die sich zum Plausch einmal im Monat trifft. Allerdings hat Corona im
Moment ein großes Loch in diese junge Gruppierung gerissen. Höffgen
hofft sehr, dass es weiter gehen wird.
Vor ein paar Tagen jährte sich zum 90. Mal sein Wiegenfest. Im
kleinen Weiler Bölkum kam er 1930 zur Welt. Aufgewachsen ist er in
Velken. Höffgen hatte drei Geschwister. Zur Schule musste er ins zwei
Kilometer entfernte Ruppichteroth. 1944 begann er seine Lehre als
Eisenbahner, nicht im Fahrbetrieb, sondern im Verwaltungsbereich. Dazu
musste er täglich mit dem Brölbähnchen nach Bonn-Beuel fahren, eine
sehr aufwendige Geschichte, wie er sich erinnert: Morgens und
nachmittags jeweils zwei Stunden Fahrzeit.
Über ein Fernstudium hat sich Höffgen dann weitergebildet zum
Buchhalter und konnte damit auch das Interesse eines Möbelhausesin
Ruppichteroth wecken. Dies ging sogar soweit, dass er dieses Geschäft
1979 übernahm. Erfreut konnte er das Geschäft dann 2004 an seinen
Sohn übertragen. Sehr gerne geht er heute noch seinem Hobby nach, er
führt immer noch die Buchhaltung. Viele Jahre hat er im Bürgerverein
Ruppichteroth ebenfalls mit Zahlen jongliert. Er hat, wie ihm jedes
Jahr bestätigt wurde, vorbildlich die Kasse geführt.
Seine Geburtstagsfeier im Familienkreis, gemeinsam mit seiner Frau
Hanne, seinen drei Kindern Rainer, Anette und Helmut, sechs Enkeln und
dem elf Wochen alten Urenkel Jakob fand dann auch Coronabedingt in
seinem Haus in Harth statt. Zur Überraschung hatten sich aber auch
mehr als 20 Mitbewohner des Ortes zum Gratulieren mit einem Ständchen
eingefunden, begleitet auf dem Akkordeon von Höffgens Nichte
Waltraud.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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