Sprachausbildung abgeschlossen
Zertifikate übergeben
Ruppichteroth. Im Jahr 2015 wurde in Ruppichteroth der erste Sprachkurs für Flüchtlinge angeboten, primär durch die persönlichen Bestrebungen von Klaus Schramm, dem ehrenamtlichen Koordinator der Flüchtlingshilfe Ruppichteroth.
Finanziell getragen wurden diese Kurse bisher über das katholische Bildungswerk. Die Klassenräume wurden kostenfrei von der evangelischen Kirche Ruppichteroth im Gemeindehaus „Die Arche“ zur Verfügung gestellt.
„Leider“, so Klaus Schramm, „haben sich aber auch hier die Zeiten geändert, die katholische Kirche hat ihren Zuschuss halbiert, aktuell fehlen 28.000 Euro, um die Ausbildung auf gleichem Niveau erfolgreich weiter zu führen. Auch die evangelische Kirche erhält inzwischen einen kleinen Energiezuschuss für ihre Klassenräume, der aber überschaubar ist. Ein großer Brocken, der jeweils zu stemmen ist, sind die Prüfungsgebühren, die bei 3.000 Euro liegen.“
Schramm zeigte sich aber zuversichtlich, diese Finanzlücke schließen zu können, er führe derzeit Gespräche mit verschiedenen Institutionen.
Erfreulich war die aktuelle Zusammenkunft: die Zertifikatsübergabe an 38 Prüflinge. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Friedhelm Kaiser konnte die Fachbereichsleiterin „Deutsch“ von der VHS, Alexandra Haas, die Zeugnisse überreichen, alleine zehnmal mit der Note „sehr gut“.
Die Sprachkurse dauern in der Regel zwischen sechs und neun Monaten. Sechs aktive Kurse laufen derzeit, jeweils mit elf Personen pro Klasse. Sechs Nationalitäten findet man in den Klassen, primär Schüler aus der Ukraine, aber auch aus Syrien, Nigeria und Moldawien.
Stolz berichtet Schramm von ehemaligen Schülern, die inzwischen handwerkliche Lehrberufe erfolgreich abgeschlossen haben und in der Gemeinde Ruppichteroth sesshaft sind. Viele haben sich auch Vereinen angeschlossen, einige von ihnen haben sogar schon für die Sprachausbildung gespendet - sie wollen etwas zurückgeben.
Im Jahr 2016 berichtete das Extra-Blatt ebenfalls von einer Zertifikatsübergabe, damals unter anderem über ein albanisches Ehepaar mit einem Kind, welches während der Aufenthaltsdauer in Gummersbach geboren wurde. Diese Ehepaar hatte ebenfalls die A1-Klassifizierung erreicht, aber keine Anerkennung als Flüchtlinge, sie mussten eine Woche später wieder nach Albanien zurück. Einen laufenden Kontakt zum Extra-Blatt gibt es bis heute. Jetzt erfuhr der Autor, dass die Mutter inzwischen in einem Call Center auf Deutsch arbeitet - der Sprachkurs hat also auch im Nachhinein noch Früchte getragen. Die inzwischen siebeneinhalbjährige Tochter geht geregelt zur Schule.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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