Weniger fahren, mehr arbeiten
Ali Dogan ist neuer Beigeordneter für das Dezernat III

Mit den Stimmen von SPD, FDP, Grünen, Aufbruch und Linken sowie des Bürgermeisters wurde Ali Dogan zum neuen Beigeordneten der Stadt Sankt Augustin gewählt.  | Foto: Heinemann
  • Mit den Stimmen von SPD, FDP, Grünen, Aufbruch und Linken sowie des Bürgermeisters wurde Ali Dogan zum neuen Beigeordneten der Stadt Sankt Augustin gewählt.
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Sankt Augustin - Ali Dogan ist in der Ratssitzung zum neuen Beigeordneten der Stadt
Sankt Augustin gewählt worden. Der 34-jährige Jurist war nach einem
Auswahlverfahren unter 23 Bewerbern für den Posten von den Fraktionen
SPD, FDP, Aufbruch, Grüne und DIE LINKE als gemeinsamer Kandidat
aufgestellt worden. Die CDU hatte keinen Gegenkandidaten aufgestellt.
„Die Situation mit dem ganzen Verfahren war sicher nicht einfach",
erklärte CDU-Fraktionschef Georg Schell: „Wir haben das umfangreich
in der Fraktion diskutiert und wir werden uns bei dieser Wahl der
Stimme enthalten". Bürgermeister Klaus Schumacher gab sein Votum
gemeinsam mit allen andern Fraktionen für den Kandidaten ab, der ab
1. Juli für die Dauer von acht Jahren das Amt des Beigeordneten im
Dezernat III rund um Ordnung, Sicherheit, Schule, Soziales sowie
Kinder und Jugend übernimmt. Der bisherige Beigeordnete Marcus
Lübken, der bereits Geschäftsführer der
Energieversorgungsgesellschaft Sankt Augustin (EVG) ist, war erst im
Jahr 2014 wiedergewählt worden. Im Oktober 2016 formulierte ein
Ratsantrag von SPD, FDP, Aufbruch, Grüne und DIE LINKE den
Wechselwunsch Lübkens in die bald vakant werdende Geschäftsführung
der städtischen Wasserversorgungsgesellschaft WVG. Dazu wird Lübken
als Beigeordneter beurlaubt. Die CDU hatte für den WVG-Posten eine
Ausschreibung gefordert und zudem an der Rechtmäßigkeit der
Beurlaubung gezweifelt. Bei der entscheidenden Abstimmung in der
Dezemberratssitzung hatte die CDU den Saal aus Protest verlassen.

Soweit kam es in der März-Ratssitzung zwar nicht, doch die
ausdrückliche Zustimmung der Wahl Ali Dogans seitens der CDU blieb
mit der Enthaltung aus. Ali Dogan - das weiche g wird nicht
mitgesprochen - nahm es diplomatisch: „Wir haben acht spannende
Jahre vor uns und ich wünsche uns eine gute Zusammenarbeit. Und wir
werden das gemeinsam gut hinbekommen". Erfahrung in schwierigen
Resorts bringt Dogan reichlich mit: Nach dem Jura-Studium wurde er
Referent der NRW-SPD. Von 2010 bis 2016 war er als Beamter im Rang
eines Oberregierungsrates zunächst im NRW-Arbeitsministerium, dann
als abgeordneter Leiter des Fachbereichs Arbeitsmarkt in der
Landesdirektion der Bundesagentur für Arbeit tätig. Als Sohn einer
türkeistämmigen kurdischen Einwandererfamilie engagierte sich Dogan
ehrenamtlich für Integration und Jugend. Von 2008 bis 2010 hatte er
das Amt des Bundesvorsitzenden der Alevitischen Jugend in Deutschland
inne. Von 2012 bis 2014 war er Generalsekretär der Alevitischen
Gemeinde Deutschland. Er lebt mit seiner Frau und dem dreieinhalb
Jahre alten Sohn in Königswinter. „Ich danke ihnen, dass sie mir
den Arbeitsweg nach Düsseldorf ersparen", sagte Dogan nach seiner
Wahl im Rat mit einem Augenzwinkern: „Ich muss jetzt weniger fahren
und kann dafür länger arbeiten".

- Thomas Heinemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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