Erste Erfolge im Stadtzentrum
Allerdings ist noch lange nicht Schluss
Sankt Augustin - Manch einem werden sie aufgefallen sein - die großen und kleinen
Veränderungen, die in den letzten Jahren im Zentrum Sankt Augustins
vor sich gegangen sind. Und wer genau hinschaut, der wird auch in den
kommenden Jahren noch die ein oder andere Veränderung sehen können.
Diese Veränderungen sind Teil eines groß angelegten Gesamtprozesses
der Stadtentwicklung in Sankt Augustin, der sich aus kleineren
Planungsmaßnahmen zusammensetzt. Den Anfang dieser Maßnahmen bildete
die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Zentrum-West“, die von
1995 bis 2013 durchgeführt wurde. Sie entstand als Ausfluss des
damaligen Bonn-Berlin-Beschlusses und beschäftigte sich
größtenteils mit dem Zentrum westlich der Rathausallee. Eines ihrer
größten Erfolge ist die Gründung der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg
1995, die heute einen wichtigen Forschungs- und Bildungsstandort in
Sankt Augustin darstellt. Daneben entstanden im Zuge dieser Maßnahme
ein Studentenwohnheim sowie das Wohngebiet Europaring, das sich aus
ungefähr 300 Wohneinheiten zusammensetzt. Zusätzlich dazu wurde von
2004 bis 2006 das „Stadtentwicklungskonzept 2025“ ausgearbeitet,
das sich als Ziel gesetzt hat, die Einwohnerzahl bis 2025 auf 59.000
zu erhöhen. Um dies zu erreichen, soll das Zentrum Sankt Augustins
ansprechend umgestaltet werden. Außerdem arbeitete man 2010 bis 2011
am Masterplan „Urbane Mitte“, der sich aus zwei Konzepten
zusammensetzte. Zum einen aus dem Neubau der huma-Shoppingwelt, aber
auch aus der weiteren Verbesserung der Hochschule. Für zukünftige
Erweiterungen hält die Stadt extra städtische Grundstücke bereit.
Besonders beim Neubau der huma-Shoppingwelt beteiligten sich viele
Bürger, die ihre Ideen für ihr Einkaufszentrum in der Stadt
einbringen konnten. Ein weiterer Erfolg beim Neubau war die Schaffung
von zwei Parkhäusern, die nun mehr Parkmöglichkeiten als vorher
bieten. Hierbei gibt es auch Plätze, die barrierefrei sind und
Steckdosen für E-Fahrzeuge bieten. Schließlich wurde 2013 bis 2015
das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Sankt
Augustin Zentrum ausgearbeitet. Dieses Konzept umfasst den
öffentlichen Raum im Zentrum, das heißt von Straßen und Wegen über
Plätze auch städtische Hochbauten. Die letzten drei Maßnahmen sind
momentan in der Umsetzung und bilden die Leitlinie für weitere
Projekte, die beschlossen werden.
Den Startschuss zur Umsetzung bildete der Abriss des
Tacke-Möbelhauses im Jahr 2013. Dieses befand sich an der Bahnstrecke
der Linie 66 im Zentrum und fiel durch seine Baufälligkeit und die
Graffitis an den Wänden auf. Der Erste Beigeordnete Rainer Gleß
erinnert sich: „Beim Abriss herrschte volksfestartige Stimmung. Die
fast 300 Besucher freuten sich, dass endlich was in Sankt Augustin ins
Rollen kam“. Heute ist das Gelände vollständig umgebaut. Neben
einem Supermarkt befindet sich hier ein Bank- und Bürogebäude.
Neben diesem ersten Erfolg ist der wahrscheinlich größte der Neubau
der huma-Shoppingwelt Besonders erfreut ist man auch über das
Seniorenwohnheim, das an der Rathausallee auf städtischem Gelände
entstanden und 2019 in den Betrieb gegangen ist. „Wir garantieren
dadurch zentrumsnahes Wohnen auch im Alter und kommen dem Wunsch nach
einer solchen Einrichtung nach“, erklärt Gleß.
Schließlich ist auf dem Gelände der alten Post ein
Verwaltungsgebäude entstanden, das heute von der Stadt als
Technisches Rathaus genutzt wird. Neben diesen bereits abgeschlossenen
Hochbaumaßnahmen hat die Stadt noch weitere Tiefbau- und
Freiraummaßnahmen in Auftrag gegeben, von denen einige schon
abgeschlossen sind. So zum Beispiel die Ost-West-Spange, die im
Zentrum entstanden ist und eine einfache Querung der Stadtbahntrasse
ermöglicht. Daneben wurde die Haltestelle „Sankt Augustin
Zentrum“ für zweieinhalb Millionen Euro umgebaut und durch einen
Aufzug und eine neue Rampe barrierefrei gestaltet. Diese Umbauten
seien auch Ausdruck eines Paradigmenwechsels, so Gleß. „Früher
wurde Sankt Augustin immer als Autostadt wahrgenommen“, sagt er.
Dies hätte an unzähligen entgeltfreien Parkmöglichkeiten und
breiten Straßen gelegen. Jetzt würde man mehr auf das Dogma
Nachhaltigkeit setzen, Radverkehr und den öffentlichen Nahverkehr
stärken.
Schließlich entstand 2018 die sogenannte Campusmagistrale, deren Ziel
es war, die Hochschule besser an das Zentrum anzuschließen. Sie
verläuft vom Rhein-Sieg-Gymnasium bis zur Hochschule. Gleichzeitig
wurden Aufenthaltsmöglichkeiten für die Studenten entlang des Weges
geschaffen.
Der Umbau des Zentrums in Sankt Augustin stellt die Stadt und die
Bauunternehmen vor eine Herausforderung. „Unser Zentrum wurde in den
1970er-Jahren gebaut“, erklärt Gleß. „Dadurch ist der Stil sehr
industriell und gleicht einem Plattenbau. Das macht die Sanierung
nicht einfacher“. Doch die bisherigen Teilerfolge zeigen, dass es
möglich ist und dass sich was tut in Sankt Augustin.
Alle Infos rund um das Geschehen in der Stadt findet man auch
unter www.sankt-augustin.de.
- Bianca Gaebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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