Gastschüler aus Guatemala am AEG
Die Kälte ist eine besondere Erfahrung

Bei einem gemeinsamen Treffen sprachen die Austauschschüler über die unterschiedlichen Erfahrungen in dem jeweils anderen Land. | Foto: Schule
  • Bei einem gemeinsamen Treffen sprachen die Austauschschüler über die unterschiedlichen Erfahrungen in dem jeweils anderen Land.
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Sankt Augustin (den). In diesem Jahr jährt sich der individuelle Schüleraustausch mit Südamerika am Albert-Einstein-Gymnasium zum neunten Mal. Unter der Leitung von Frau Brosius, Spanischlehrerin am AEG, öffnet Schulleiter Michael Arndt die Pforten seiner Schule für neue interkulturelle Begegnungen mit Gastschülern aus Guatemala.

Interessierte Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis elf haben die Möglichkeit eines individuellen Austausches mit dem Colegio Alemán und Colegio Austríaco in Guatemala.

Seit Ende November besuchen sechs guatemaltekische Gastschüler, zwei Mädchen und vier Jungen von zwölf bis 16 Jahren, bis zu ihrer Abreise das Albert-Einstein-Gymnasium. Sie leben während ihres Aufenthalts in den Familien ihrer deutschen Gastgeschwister und besuchen den Unterricht der jeweiligen Jahrgangsstufe. Im Gegenzug haben die deutschen Schüler dann ebenfalls die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern und ihre Partner in Guatemala-Stadt zu besuchen, um Land, Leute, die Sprache und das Schulsystem kennenzulernen.

Bei einem gemeinsamen Treffen aller Beteiligten wurde über die Unterschiede zwischen Guatemala und Deutschland gesprochen. Neben der Freiheit, einfach die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus und Bahn nutzen zu können, ohne Sorge zu haben, dass dies gefährlich sein könnte und der beeindruckenden Tatsache, dass die Deutschen so viel Fahrrad fahren - etwas, das in der Metropole Guatemala-Stadt völlig undenkbar ist - ist die Kälte in Deutschland das, was die guatemaltekischen Jugendlichen aus dem „Land des ewigen Frühlings“ am meisten umtreibt. Auch wenn alle auf Schnee hoffen – ein Wetterphänomen, das man in Guatemala nicht kennt -, kommen die Kinder mit den deutschen Temperaturen nur schwer zurecht, handelt es sich doch bei Guatemala um ein Land in äquatornähe, das von ganzjährig frühlingshaftem Klima mit Temperaturen nie unter 16 Grad, geprägt ist.

Aber auch Traditionen der deutschen Weihnacht zu erleben, wie das gemeinsame Plätzchen backen, den Adventskalender und einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, sorgen für weitere, bleibende Erinnerungen bei den ausländischen Gästen.

In den deutschen Gastfamilien fühlen sich alle Guatemalteken wohl. Allerdings ist es für sie ungewohnt, dass in der Regel beide Elternteile arbeiten und der Haushalt, putzen und kochen, selbst erledigt wird. Im Heimatland gibt es dafür in den Familien, die es sich leisten können ihr Kind auf eine Privatschule und ins Ausland zu schicken, Angestellte, die sich um diese Dinge kümmern. Hier in Deutschland sind die Kinder daher dazu angehalten, jeden Morgen ihr Bett selbst zu machen und im Haushalt zu helfen – eine Erfahrung, die zu mehr Selbstständigkeit und einer Reflexion über den eigenen Lebensstandard führt. Guatemala ist das Land mit der höchsten Rate an Kinderarmut in Lateinamerika.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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