Abenteuerliche Ferienaktion
Eine spannende Reise ins Mittelalter in "Klein Augustin"
Sankt Augustin -
Es mag die Sehnsucht nach dem einfachen, aber auch abenteuerlichen
Leben sein oder schlichtweg die romantische Verklärung des
Mittelalters. Einer Epoche, in der schaurige Taten mit noch
schaurigeren Bestrafungen einher gingen.
Des Letzteren ungeachtet unterlagen auch 120 Sankt Augustiner Kinder
im Alter von sieben bis 14 Jahren der Faszination dieses Themas, das
sie veranlasste, sich bereits im Januar auf die Teilnehmerliste der
Sommerferien Aktion „Klein Augustin“ setzen zu lassen, welche
innerhalb von nur vier Stunden ausgebucht war.
Geruch von Feuer und Gebäck, Dudelsackklänge, ein Klopfen, Hämmern
und Lachen, das Rufen des Marktschreiers, das Anpreisen von Waren...
kurzum, in „Klein Augustin“ tauchte man für eine Woche auf dem
Gelände des Abenteuerspielplatzes in der Wellenstraße in das bunte
Treiben eines mittelalterlichen Dorfes ein.
Hierzu hatten Sarah Roßbach und Christopher Schwake (Verein zur
Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen Sankt Augustin) als
leitende Ini-tiatoren des diesjährigen Spektakels, das sich im achten
Jahr nach der Gründung befand, alles aufgeboten, was in ihrer Macht
stand, um die Kinder nicht nur an das Thema heran zu führen, sondern
sie im praktischen und spielerischen Tun erfahren zu lassen, wie es
damals war.
Drei Taler, die man zu Beginn ausgehändigt bekam, und die dann nach
Belieben für Süßes und anderes Kleinod ausgegeben werden durften,
konnten vermehrt werden, wenn man sich eine Stunde lang in
konzentrierter Arbeit mit der Herstellung eines Produkts befasste. So
konnte man sich in der Waffenstube Schwerter und Dolche machen, welche
auf einem eigens dafür abgestecktem Territorium in einem fairen
Zweikampf ausprobiert werden durften. Für die Fairness sowie Recht
und Ordnung im gesamten „Klein Augustin“ war der Büttel
Mollinarius zuständig, der wie der Schmied und verschiedene andere
Meister der anwesenden Handwerkszünfte auch auf dem alljährlichen
Siegburger Mittelaltermarkt keine Unbekannten sind.
In der Schneiderei wurde mittelalterliche Kleidung gefertigt, in der
Taverne verschiedenartige Tränke gebraut (Zitronenlimonade und Cola)
und in der Märchenspinnstube leitete Frau Wolle zum Wolle kämmen,
Faden spinnen und Teppich knüpfen an. Darüber hinaus konnten Körbe
geflochten und Küchlein gebacken werden und auch dem freien
fantasievollen Rollenspiel wurde Raum geboten.
Dazu wurden zu Beginn drei Könige gewählt, deren Palast hinter
Apfelbäumen verborgen und durch zwei Palastwachen vom „gemeinen
Volk“ abgeschirmt war. Die Könige durften Spiele und Wettkämpfe
erdenken und über Eingaben aus dem Volk bestimmen. Doch soll es in
vorangegangen Jahren auch zum Sturz der Obrigkeit gekommen sein.
So bleibt zu hoffen, dass das Projekt „Klein Augustin“ fortgesetzt
wird, für dessen Entstehen viele Pädagogen, Ferienhelfer, Künstler
und Musiker vor einem halben Jahr mit der Arbeit begannen, denn ab
Januar 2020 wird eine größere Trägervielfalt im Rahmen der offenen
Jugendarbeit in Sankt Augustin zu erwarten sein. Eine Entscheidung
über entsprechende Zuordnungen der einzelnen Projekte bzw. die
Neuverteilung mit vielleicht neuen Impulsen in den Angeboten steht
noch aus.
- Beatrix Frenzel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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