Aus Menden, für Menden
Fulminante Proklamation des Dreigestirns
Menden - Wenn das „I-Aah" lauter erklingt als ein „Alaaf", kann nur in
einem Sankt Augustiner Stadtteil der Karneval beginnen. „Menden
feiert heut die Pracht von Männlichkeit", sagte Bürgermeister Klaus
Schumacher und proklamierte in gewohnter reimender Manier das Mendener
Dreigestirn. Jungfrau Michaela (Wolfgang Michael Prause), Bauer
Reinhard (Söntgen) und Prinz Christoph I. (Kley) waren in Begleitung
ihrer Adjutanten Lutz Pageler, Norbert Hartzsch und Philipp Prause
samt Gefolge und dem Mendener Tambourcorps ins Haus Menden eingezogen.
Ortsvorsteher Charly Baumanns überreichte den Schlüssel der
Stadtkasse mit den Worten „Wofür ich mich schäme: die Kasse ist
leer" an Bauer Reinhard, da dieser ihm am vertrauenswürdigsten
erschien. Für den Prinzen gab es eine kleine Tüte Wurfmaterial und
Schumacher übergab an ihre Lieblichkeit plus Schaueinlage von
Schneewittchens böser Stiefmutter einen Handspiegel. Das Dreigestirn
dankte es ihnen mit ihren persönlichen Liedern, die das Tambourcorps
begleitete. „Ich singe nicht selbst, ich lasse singen", nutzte Prinz
Christoph I. seine Herrschaft, sodass im Saal die befreundeten
Karnevalsgesellschaften anhand der umgetexteten Liederzettel mit
einstimmten. Das närrische Volk in Menden präsentiert mit dem
jetzigen Dreigestirn keine Unbekannten: alle drei sind mit dem Ort
verwurzelt. Der 46-jährige Prinz engagiert sich im Kirchenchor, dem
Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und ist beruflich als IT-Berater
unterwegs. Bauer Reinhard (60) lebt seit Kindestagen in Menden und ist
als ansässiger Buchdrucker bekannt. Wolfgang Prause sprang
kurzentschlossen als Jungfrau ein. Der 55-Jährige Diplom-Betriebswirt
kommt gebürtig aus Remagen und zog der Liebe wegen nach Menden.
Liebesbedingt hatte der Nachmittag auch sehr rührselig begonnen mit
der Verabschiedung des vorherigen Prinzenpaares. Prinz André I. und
Prinzessin Claudia I. (Zobel) verabschiedeten sich von ihren Narren,
wobei sie auf ein „tolles Jahr" zurückblickten. Für André Zobel
stand jedoch fest: „Du bist und bleibst meine Prinzessin" dankte er
seiner Frau zugleich mit Kniefall, Ring und Blumen. Musikalisch
überzeugen konnten nach der Proklamation auch die „Söhne Mendens"
bei ihrem Auftritt. Die erste Amtshandlung des neuen Dreigestirns
erfolgte direkt im Anschluss mit der Einweihung der Hofburg in der
Gaststätte „Helikum", wo später Wicky Junggeburth den Jecken
ordentlich einheizte.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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